Libyen, Venezuela, Opec Ölpreis steigt auf höchsten Stand seit fünf Monaten

So teuer war Rohöl zuletzt im November: Krisen und Konflikte sorgen für einen Preisanstieg der Sorte Brent.
Pipelines am Ölhafen von Ras Lanuf in Libyen

Pipelines am Ölhafen von Ras Lanuf in Libyen

Foto: ESAM OMRAN AL-FETORI/ REUTERS

Kurz vor Ende des vergangenen Jahres schien der Ölpreis noch ungebremst zu fallen. Kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent   Anfang Oktober noch 86 Dollar, waren es am Heiligabend nur noch 50 Dollar. Doch seitdem hat sich Rohöl wieder stark verteuert. Am Montag erreichte der Preis für ein Barrel Brent mit 70,60 Cent so viel wie zuletzt Anfang November 2018. Im Vergleich zum Freitag ist das eine Steigerung um ein halbes Prozent.

Für den jüngsten Preisanstieg machten Akteure an den Ölmärkten unter anderem die akute Krise in Libyen verantwortlich. Diese droht zu eskalieren und sich zu einem erneuten Bürgerkrieg auszuweiten. In dem ölreichen Land, das auch der Organisation Erdöl exportierender Staaten (Opec) angehört, marschieren Truppen des Generals Chalifa Haftar auf die Hauptstadt Tripolis zu. Anhänger der international anerkannten Regierung haben inzwischen eine Gegenoffensive angekündigt.

Die Krise in Libyen ist jedoch nur einer von mehreren Faktoren, die das Ölangebot verknappen beziehungsweise verknappen könnten. Auch die Wirtschaftskrise in Venezuela und die Sanktionen der USA gegen Iran sowie die Strategie des Ölkartells Opec, die Förderung zu bremsen, tragen dazu bei.

Zudem entwickelt sich der Arbeitsmarkt in den USA besser als erwartet - was die Nachfrage nach Öl und Ölprodukten dort stärker steigen lassen könnte. Auch das trägt zur Verteuerung des Rohstoffs bei.

fdi/dpa
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