Offshore-Anlagen Stromkunden müssen weitere Aufschläge hinnehmen

Die Kosten für Strom werden offenbar noch höher als bisher schon vermutet. Die Netzbetreiber konnten ihre Interessen bei der Bundesregierung durchsetzen. Nach SPIEGEL-Informationen müssen nun die Kunden zahlen, wenn der Betreiber eine Offshore-Anlage nicht rechtzeitig ans Netz bekommt.
Windkraftanlagen in der Ostsee: Schwarz-gelb beugte sich Netzbetreibern

Windkraftanlagen in der Ostsee: Schwarz-gelb beugte sich Netzbetreibern

Foto: dapd

Hamburg - Strom ist eine teure Angelegenheit - und sie wird immer teurer. Und jetzt kommt vermutlich noch ein weiterer Aufschlag oben drauf, mit dem bisher niemand gerechnet hatte. Er steht im Zusammenhang mit dem Ausbau der Offshore-Windenergie. Dabei geht es nach Informationen des SPIEGEL um jene Kosten, die für einen verspäteten Netzanschluss auf hoher See entstehen. Nach einem bisherigen Gesetzentwurf sollen die Netzbetreiber in jedem Fall mit bis zu 100 Millionen Euro haften. Die Bundesregierung will diesen Betrag nun für viele Projekte auf 20 Millionen Euro reduzieren. Alles, was darüber hinausgeht, müssten dann die privaten Stromkunden zahlen.

Union und FDP beugen sich damit dem Druck des Netzbetreibers Tennet. Dieser hatte gedroht, die bisher geplante Haftungsregelung bedeute den Tod der Offshore-Windenergie.

Auf die privaten Stromkunden, die von Januar an ohnehin mehr als zehn Prozent höhere Tarife zahlen müssen, kommen damit weitere erhebliche Belastungen zu. Schon bislang rechnete die Bundesregierung mit einer Summe von einer Milliarde Euro für die verzögerte Windpark-Anbindung. Intern heißt es nun, der Betrag könne sich bis 2015 mehr als verdoppeln.

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