Online-Kommunikationsdienst Twitter erwägt Börsengang

Der Internet-Kommunikationsdienst Twitter erwägt offenbar, an die Börse zu gehen. Mitgründer Biz Stone schloss einen solchen Schritt zur Verbesserung der Finanzlage nicht aus. Zuletzt war die Twitternutzung dramatisch zurückgegangen.
Die Internetseite "Twitter": Zahl der Nutzer dramatisch zurückgegangen

Die Internetseite "Twitter": Zahl der Nutzer dramatisch zurückgegangen

Foto: ddp

Oxford - Der Online-Kommunikationsdienst Twitter erwägt einen Börsengang. Mitbegründer Biz Stone wollte am Montag den Schritt zur Verbesserung der Finanzlage nicht ausschließen. Im kommenden Jahr gehe es aber in erster Linie um den Umsatz, sagte Stone bei einer Veranstaltung der Universität Oxford. Er wisse zwar nicht, ob Twitter schon schwarze Zahlen schreiben werde, aber der Konzern habe eine Menge Zeit.

Zu den möglichen IPO-Plänen sagte Stone: "Der Punkt ist, dass wir unsere eigene Firma aufbauen wollen, die es lange Zeit geben wird. Wenn das nur durch einen Börsengang geht, dann machen wir das. Gibt es aber eine andere Möglichkeit, ist das auch großartig."

Im September hatte sich Twitter neue Finanzierer ins Haus geholt. Nach Angaben einer mit der Situation vertrauten Person belief sich die Kapitalspritze auf insgesamt 100 Millionen Dollar, was Twitter theoretisch einen Marktwert von einer Milliarde Dollar verschaffen würde. Über den Internetdienst, dessen Name auf deutsch "zwitschern" bedeutet, können Nachrichten mit einer Länge von bis zu 140 Zeichen verschickt werden.

Erst vor wenigen Tagen hatten Marktforscher einstellige Rückgänge bei der Twitternutzung in den letzten Monaten gemeldet. Um 27,8 Prozent sei Twitters Nutzerzahl von September bis Oktober dieses Jahres eingebrochen.

Die Marktforscher führten den dramatischen Rückgang auf die zunehmende Nutzung von Twitter-Software zum Lesen von Twitter-Nachrichten zurück. Mittlerweile würden 43 Prozent der Twitter-User auf den Dienst über solche Software und nicht per Webbrowser zugreifen, wodurch sie aus der Zählung fallen.

Auch ist die Zahl der Spam-Tweets dramatisch angestiegen. Einige Marketing-Spezialisten bestreiten offenbar schon ihren Lebensunterhalt damit, Werbebotschaften in ihre Tweets einzustreuen.

fro/Reuters

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