Kriselnde Branche P+S Werften sind insolvent

Kai der P+S-Werft in Wolgast: Insolvenz trotz hoher Rettungskredite
Foto: Stefan Sauer/ picture alliance / dpaStralsund - Die P+S Werften haben beim Amtsgericht Stralsund einen Insolvenzantrag gestellt. Der Antrag wurde von Geschäftsführer Rüdiger Fuchs am Mittwoch eingereicht.
Wochenlange Verhandlungen mit Kunden und Lieferanten über finanzielle Zugeständnisse und einen Erhalt des Werftenverbundes in Stralsund und Wolgast sind damit gescheitert. Für die knapp 2000 Werftarbeiter werden Ende der Woche Löhne und Sozialabgaben fällig. Diese sieben Millionen Euro kann das Unternehmen nicht mehr stemmen. Nun bangen die Arbeiter um ihre Jobs.
Die P+S-Werften-Gruppe war 2010 durch Verschmelzung der beiden früheren Hegemann-Werften in Wolgast und Stralsund entstanden. 2009 waren die beiden Werften tief in die Krise gerutscht. Nach der Finanzkrise gaben Banken kaum noch Kredite für den Bau neuer Schiffe.
Die Werften konnten nur dank eines 48-Millionen-Kredites des Landes weiterarbeiten. Die Werften, die bis dahin vorrangig Containerschiffe bauten, konzentrieren sich seitdem auf den Spezialschiffbau.
Trotz eines Auftragsbestandes im Wert von mehr als einer Milliarde Euro rutschte die Werften-Gruppe 2012 erneut in schwere Liquiditätsprobleme. Die Insolvenz konnte zunächst mit Hilfe eines rund 300 Millionen Euro schweren Rettungspakets abgewendet werden, das öffentliche Hand, Mitarbeiter und Zulieferer finanzieren sollten. Am 20. August stoppten Land und Bund ihre Hilfen in Höhe von 152,4 Millionen Euro.