Paketboom in der Pandemie Post rechnet erneut mit gewaltigem Weihnachtsgeschäft

Die Deutsche Post zählt zu den Coronagewinnern – und erlebt mit dem zweiten Weihnachtsfest in der Pandemie erneut einen Paketboom. Die Menge dürfte sich in etwa auf dem Niveau des Vorjahres bewegen.
Sortieranlage von DHL in Köln: Angesagt sind derzeit wieder Mode- und Sportartikel-Pakete

Sortieranlage von DHL in Köln: Angesagt sind derzeit wieder Mode- und Sportartikel-Pakete

Foto:

Rolf Vennenbernd / dpa

Die Deutsche Post profitiert zu Weihnachten wieder von einem sehr hohen Paketaufkommen in der Coronakrise. Der Auftakt des Vorweihnachtsgeschäfts mit dem Wochenende um die Rabatttage »Black Friday« und »Cyber Monday« sei sogar deutlich stärker als im Vorjahr und auch stärker als allgemein erwartet gewesen, sagte Tobias Meyer, Vorstand der Post für das deutsche Briefe- und Paketgeschäft, der »Rheinischen Post«.

Insgesamt wird es aber wohl keine weitere Steigerung gegenüber 2020 geben. »Seitdem bewegen sich die Mengen etwa auf dem Niveau des Vorjahres, teils auch leicht darunter«, wird Meyer zu dem Geschäft nach den Rabatttagen zitiert. Es sei unwahrscheinlich, dass »die enormen Zahlen aus dem Vorjahr« nochmals überboten würden, sagte Meyer. »Aber das Niveau ist gegenüber 2019 natürlich massiv höher.«

Operatives Ergebnis von 7,7 Milliarden erwartet

Im vierten Quartal 2020 hatten die gelben Paketboten fast 500 Millionen Sendungen ausgeliefert. Allein vom 14. bis zum 19. Dezember 2020 transportierte die Deutsche Post DHL 61,3 Millionen Pakete – so viele wie noch nie in einer Woche. Mit Blick auf Weihnachten 2021 hatte sich Meyer bereits im Oktober eher zurückhaltend gezeigt und keine Rekordprognose gewagt.

Die Pandemie hat Paketdienstleistern wie DHL oder Wettbewerbern wie Hermes und DPD insgesamt einen kräftigen Schub beschert. Die Menschen bestellen viel mehr Sendungen im Internet, entweder weil die stationären Geschäfte zwischenzeitlich geschlossen waren oder weil der Gang in die Innenstadt generell vermieden wird. Aktuell sorgt die 2G-Regel in vielen Geschäften für Einschränkungen.

Post-Chef Frank Appel, der sich 2023 zurückziehen will, hatte sich zuletzt äußerst zufrieden gezeigt. »Unter dem Strich haben wir jetzt schon mehr Gewinn gemacht als im ganzen Jahr 2020«, sagte er nach Abschluss des dritten Quartals. Für 2021 erwartete er ein operatives Ergebnis (Ebit) von 7,7 Milliarden Euro.

Vorstand Meyer verriet der »Rheinischen Post« nun, dass es bei der Art der Sendungen im Lauf des Jahres Unterschiede gebe. Angesagt seien derzeit wieder Mode- und Sportartikel-Pakete, sagte Meyer. »Ebenso Apotheken und Drogerien, die schon während der gesamten Pandemie enorme Zuwächse im Onlinegeschäft hatten.«

apr/dpa
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren
Mehrfachnutzung erkannt
Bitte beachten Sie: Die zeitgleiche Nutzung von SPIEGEL+-Inhalten ist auf ein Gerät beschränkt. Wir behalten uns vor, die Mehrfachnutzung zukünftig technisch zu unterbinden.
Sie möchten SPIEGEL+ auf mehreren Geräten zeitgleich nutzen? Zu unseren Angeboten