Paulson im Pech Starinvestor verzockt Hunderte Millionen Dollar

Ein chinesischer Forstkonzern beschert John Paulson hohe Verluste: Der US-Hedgefonds-Manager, der in der Finanzkrise Milliarden scheffelte, hat sich mit seinem Einstieg verspekuliert. Nach Paulsons Anteilskauf stürzte die Aktie des Unternehmens um 80 Prozent ab.

New York/Toronto - Auch ein Starinvestor liegt mal daneben: Der US-Hedgefonds-Manager John Paulson muss bei einem Investment in einen chinesischen Forstkonzern massive Verluste hinnehmen. Wie viel sein Hedgefonds genau verloren hat, ist unklar - Schätzungen in US-Medien reichten von 500 bis 800 Millionen US-Dollar.

Paulson hatte ein großes Paket Aktien der chinesischen Firma Sino-Forest gekauft. Analysten warfen Sino-Forest jedoch später vor, bei den Angaben über den Waldbesitz gnadenlos übertrieben zu haben. Seitdem sind die Aktien im freien Fall und haben rund 80 Prozent ihres Wertes eingebüßt. Paulson zog die Notbremse und verkaufte seinen 14,1-Prozent-Anteil komplett, wie aus einer Börsenmitteilung hervorgeht.

Hedgefonds sammeln Gelder von Investoren ein und legen sie an. Sie haben dabei den Vorteil, dass sie weit weniger scharf vom Staat reglementiert werden als Banken. Hedgefonds wetten auf steigende und fallende Kurse, auf Aktien, Anleihen, Währungen, Rohstoffe oder Immobilien und nutzen dafür teils obskure Finanzvehikel. Sie können blitzschnell ihre Strategie wechseln oder sind in zig Anlageformen gleichzeitig aktiv. Um ein noch größeres Rad drehen zu können, finanzieren sie Geschäfte auch auf Pump und gehen dabei hohe Risiken ein. Diese Unberechenbarkeit bringt ihnen immer wieder Kritik ein.

John Paulsons Hedgefonds ist 37 Milliarden Dollar schwer und gehört zu den größten der Welt. Einen guten Teil des Geldes hatte Paulson während der Finanzkrise angehäuft, als er das Platzen der US-Immobilienblase vorausahnte und 2007 massiv gegen den damals noch boomenden Hypothekenmarkt wettete.

cte/dpa
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