Pharmariese
Bayer schafft Traditionsmarke Schering ab
Erst übernahm der Pharmariese Bayer den Konkurrenten Schering - jetzt lässt er den Namen des Berliner Traditionsunternehmens verschwinden. Mit diesem Schritt soll die Verwässerung der Dachmarke gestoppt werden.
Firmenlogo: "Bayer-Kreuz ist weltbekannt und hat international einen erstklassigen Ruf"
Foto: JOHN MACDOUGALL/ AFP
Leverkusen - Der Bayer-Konzern will sich vom Markennamen Schering trennen. Das Pharmageschäft solle künftig nicht mehr unter dem Titel Bayer Schering Pharma geführt werden, sondern unter Bayer HealthCare, teilte das Unternehmen am Montag mit. Der Konzern wolle die Dachmarke Bayer deutlich stärken; selbständige Markenauftritte sollten nach und nach abgebaut werden.
Bayer hatte Schering 2006 übernommen. Das Berliner Unternehmen hat eine lange Tradition: 1851 eröffnete der Apotheker Ernst Schering in Berlin eine Apotheke. 20 Jahre später wurde Schering in eine Aktiengesellschaft umgewandelt.
Es ist eine der ersten Maßnahmen des neuen Konzernchefs Marijn Dekkers. Der Vorstandsvorsitzende betonte, eine Überprüfung habe gezeigt, "dass die Vielfalt der Marken im Bayer-Konzern zu einer Verwässerung der Dachmarke geführt hat". Welche anderen Markennamen mit der Zeit verschwinden werden, müsse noch geprüft werden, sagte ein Sprecher.
"Das Bayer-Kreuz ist weltbekannt und hat international einen erstklassigen Ruf, auf den wir künftig noch stärker aufbauen wollen", so Dekkers. Für den Schering-Standort Berlin soll der Namenswechsel allerdings offenbar keine Konsequenzen haben. "Wir sind auch in Zukunft sehr stark auf unsere Pharma-Aktivitäten fokussiert und damit auch auf Berlin", sagte Dekkers.
Das Unternehmen beschäftigt in der Hauptstadt rund 5000 Mitarbeiter. Zu den bekanntesten Produkten des Unternehmens gehören hormonelle Verhütungsmittel wie die "Pille" und ein Medikament zur Behandlung von Multipler Sklerose.