"Mängel im Kontrollsystem"
Philippinen verbieten Import von deutschem Schweinefleisch
Vorerst darf kein Schweinefleisch mehr aus Deutschland auf die Philippinen importiert werden. Denn die Behörden des Inselstaats fanden in deutschen Lieferungen Fleisch aus Polen - und dort wütet die Schweinepest.
Das Landwirtschaftsministerium der Philippinen hat vorerst den Import von deutschen Schweinefleischwaren ausgesetzt. Das berichten die Finanznachrichtenagentur Bloomberg und "Fleischwirtschaft.de".
Der Grund für den Stopp: Beschlagnahmte Fleischlieferungen aus Deutschland hatten 250 Kilogramm Schweinefleisch aus Polen enthalten. Dort wütet die Afrikanische Schweinepest, daher darf derzeit kein Schweinefleisch aus Polen auf die Philippinen geliefert werden. Der philippinische Landwirtschaftsminister Emmanuel F. Piñol weitete deshalb nun das Verbot auf deutsche Schlachtunternehmen auf.
"Es gab Mängel im Kontrollsystem Deutschlands", sagte Piñol. Die Maßnahme sei notwendig, um die Einschleppung der Schweinepest zu verhindern und die einheimische Schweinehaltung zu schützen. Der Bann soll so lange gelten, bis das Landwirtschaftsministerium seine eingehende Untersuchung abgeschlossen hat. Deutschland ist derzeit der zweitgrößte Fleischlieferant für die Philippinen.
Schweinepest für Menschen ungefährlich
Die Afrikanische Schweinepest ist eine für Menschen ungefährliche, aber für Wild- und Hausschweine tödliche Krankheit. Von Ländern südlich der Sahara hat sich die Seuche nach Asien und seit 2014 auch nach Südosteuropa ausgebreitet. Als Ursache vermutet unter anderem das Bundeslandwirtschaftsministerium, dass Menschen illegal Speisereste entsorgt haben, die mit dem Erreger infiziert waren.
Derzeit tritt die Krankheit in Europa vor allem im Baltikum, in Polen, Rumänien, Ungarn und der Ukraine auf. In Tschechien konnte die Seuche bereits erfolgreich bekämpft werden, seit vergangenem Herbst grassiert sie aber auch in Belgien - Deutschland hat sie dabei übersprungen. Auch Reisende können das Virus weitertragen.