Falsche Angaben zu Spritverbrauch Porsche zahlt in USA bis zu 1109 Dollar Entschädigung pro Benziner

Porsche-Modelle bei der Los Angeles Auto Show (Archiv)
Foto: GABRIEL BOUYS/ AFPIn einem Rechtsstreit um falsche Verbrauchsangaben bei Benzinmotoren wird Porsche in den USA mindestens 80 Millionen Dollar Entschädigung zahlen. Zur Beilegung zivilrechtlicher Ansprüche habe man einen entsprechenden Vergleich mit Sammelklägern geschlossen, teilte die Volkswagen-Tochter mit.
»Die Vorwürfe beziehen sich auf potenzielle Kraftstoffverbrauchs- und Emissionsabweichungen«, betonte das Unternehmen, anerkannt habe man sie jedoch nicht. Die Einigung diene der außergerichtlichen Beilegung des Streits und betreffe nur Fahrzeuge, die in den USA verkauft worden seien, in Deutschland hatte das Kraftfahrtbundesamt 2021 ein Verfahren eingeleitet.
Nachdem bei den US-Sammelklagen anfangs mögliche Abgasmanipulationen im Zentrum gestanden hatten, geht es bei dem nun geschlossenen Vergleich vor allem um angeblich irreführende Angaben zum Spritverbrauch.
Zahlungen zwischen 250 und 1109 Dollar
Laut dem beim Bezirksgericht in San Francisco eingereichten Vergleich betrifft die Einigung rund 500.000 Fahrzeuge der Baujahre 2005 bis 2020, deren Verbrauchsangaben nicht richtig dargestellt worden sein sollen. Die Kläger werfen Porsche vor, Testfahrzeuge physisch verändert zu haben, was sich auf Emissionen und den Kraftstoffverbrauch ausgewirkt habe. Besitzer betroffener Fahrzeuge sollen Zahlungen zwischen 250 und 1109 Dollar erhalten. Der Vergleich muss noch von einem Bundesrichter genehmigt werden.
Die Sammelklage geht auf einen Bericht des SPIEGEL aus dem Jahr 2020 zurück, wonach Porsche die Verbrauchsangaben seiner Fahrzeuge überprüft hat, nachdem ein Whistleblower mutmaßliche Unregelmäßigkeiten an Getriebeteilen von Benzin-Modellen gemeldet hatte. Porsche hielt dem Bericht damals entgegen, selbst auf die Spur möglicher Abweichungen zu Typengenehmigungen gekommen zu sein. Die Erkenntnisse hätten Porsche dazu veranlasst, sie den deutschen und den US-Behörden zu melden, heißt es in der Klage.