Personalmangel Postbank muss zeitweilig Filialen schließen
Die Postbank muss immer wieder Filialen für mehrere Stunden oder ganze Tage schließen. Die Gewerkschaft Ver.di wirft dem Management eine verfehlte Personalpolitik vor.
Postbank-Filiale (in Nordrhein-Westfalen)
Foto: Marius Becker/ dpaBei der Postbank müssen wegen Personalmangels immer wieder Filialen tage- oder stundenweise schließen. Die Deutsche-Bank-Tochter räumte ein, dass es "durch den Umbau von Filialen, aber auch krankheits- und urlaubsbedingt" zu zeitweiligen Schließungen kommen könne. Allein am Dienstag seien 50 der gut 1000 Postbank-Filialen davon betroffen gewesen, wie Ver.di ermittelte.
Die Gewerkschaft macht dafür eine zu knappe Personaldecke aufgrund einer verfehlten Personalpolitik verantwortlich. Die Postbank verteidigte sich und teilte mit, am Donnerstag seien bundesweit nur vier Filialen geschlossen gewesen. Man bemühe sich, die Schließungen auf ein Minimum zu reduzieren.
Ver.di-Bundesvorstandsmitglied Christoph Meister zeigte sich überzeugt, dass es sich bei den Schließungen nicht mehr nur um Einzelfälle aufgrund kurzfristiger Erkrankung von Beschäftigten handele, sondern "zunehmend um gravierende Betriebseinschränkungen aufgrund eines strukturellen Personaldefizits". Meister forderte die Bank auf, "wieder zu einer vernünftigen Personalpolitik und damit zu verlässlich geöffneten Filialen zurückzukehren".
Die Postbank habe zu Beginn des Jahres die Entscheidung getroffen, in ihrem Filialvertrieb nahezu 600 Vollzeitkräfte einzusparen, weil die Nachfrage nach Postdienstleistungen rückläufig sei. Die Postbank nimmt in den Filialen auch Pakete für die Deutsche Post entgegen und verkauft Briefmarken. Die Beschwerden von Kunden, die vor verschlossenen Türen stehen, hätten spürbar zugenommen, erklärte Ver.di.
Es sei unverständlich, dass die Bank an dem Ast säge, auf dem sie als ausgewiesene Filialbank sitze, kritisierte Meister. Die Krankenquote und die steigende Anzahl der Langzeiterkrankten sowie eine zu knapp bemessene Vertretungsquote ließen den geplanten Abbau noch fragwürdiger erscheinen.
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