Baumarktkette
Praktiker soll 80 Millionen Euro für Berater gezahlt haben
Schlammschlacht bei Praktiker: Eine frühere Großaktionärin erhebt schwere Vorwürfe gegen die ehemalige Führung der insolventen Baumarktkette. Es habe keinen Berater gegeben, "den wir nicht hatten". Das Unternehmen wollte den Bericht nicht kommentieren.
Logo der Baumarktkette Praktiker: Vorwürfe einer ehemaligen Großaktionärin
Foto: Roberto Pfeil/ AP
Hamburg - Die insolvente Baumarktkette Praktiker soll seit 2011 mehr als 80 Millionen Euro für Beratungsleistungen ausgegeben haben. Das berichtet das Wirtschaftsmagazin "Capital". In den Jahren 2011 und 2012 seien rund 70 Millionen Euro für Unternehmensberater, Rechtsanwälte und Finanzdienstleistungen angefallen, im ersten Halbjahr 2013 kam ein zweistelliger Millionenbetrag hinzu, heißt es in dem Magazin. Das gehe aus internen Dokumenten hervor, die "Capital" vorliegen. Zu den größten Profiteuren gehörten die Wirtschaftskanzlei Freshfields sowie die Unternehmensberatungen Roland Berger, Boston Consulting Group und McKinsey.
Die frühere Praktiker-Großaktionärin Isabella de Krassny griff die früheren Vorstände und Aufsichtsräte des Konzerns scharf an. "Diesem Aufsichtsrat ist es zwei Jahre nur darum gegangen, seinen Arsch zu retten", sagte sie der Zeitschrift. "Es gibt keinen Berater, den wir nicht hatten. Es ist unfassbar." Ihren persönlichen Verlust durch das Engagement bei Praktiker bezifferte de Krassny auf rund 15 Millionen Euro. Das Unternehmen wollte zu dem Bericht keinen Kommentar abgeben.