Ein Baumarkt von Max Bahr in Rostock
Foto: Bernd Wüstneck/ dpaHamburg/Kirkel - Nach dem Zusammenbruch des Baumarktkonzerns Praktiker muss nun auch die Tochter Max Bahr Insolvenz anmelden. Die Geschäftsführer der betroffenen Max-Bahr-Gesellschaften würden beim Amtsgericht Hamburg die Eröffnung von Insolvenzverfahren wegen Überschuldung und Zahlungsunfähigkeit beantragen, teilte das Unternehmen am Donnerstagabend mit. Angestrebt werde ein Insolvenzplanverfahren.
Bereits Anfang Juli hatte Praktiker für die Muttergesellschaft Insolvenz angemeldet. Max Bahr war aber zunächst verschont geblieben. Die Hamburger Kette galt als der gesunde Teil des stark angeschlagenen Konzerns.
Praktiker hatte Max Bahr 2007 gekauft und wollte vom positiven Image der Kette profitieren. Zuletzt hatte das Unternehmen deshalb immer mehr frühere Praktiker-Märkte auf die Marke Max Bahr umgeflaggt. Dort sind etwa 5100 Menschen beschäftigt.
Auch nach der Praktiker-Pleite hoffte das Management noch, möglichst viele profitable Märkte in die Max-Bahr-Gesellschaft herüberretten zu können.
Dass nun auch die Tochtergesellschaft Insolvenz anmelden muss, liegt offenbar am Rückzug eines Warenkreditversicherers. Laut Mitteilung des Unternehmens habe der Versicherer seine Zusagen an die Lieferanten nicht mehr aufrechterhalten. "Eine zuverlässige Warenversorgung der Max-Bahr-Märkte ist damit nicht mehr gewährleistet", erklärte Praktiker.
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Praktiker war zuletzt die viertgrößte Baumarktkette Deutschlands: Das Unternehmen hat in den vergangenen Jahren kontinuerlich an Marktanteilen verloren.
2007 kaufte Praktiker das Hamburger Unternehmen Max Bahr, eine erfolgreichere Marke: Zuletzt wurden viele Märkte auf Max Bahr umgeflaggt.
Marktführer in Deutschland ist Obi: Das Unternehmen aus der Tengelmann-Gruppe machte 2012 fast sechs Milliarden Euro Umsatz.
Auf Platz zwei folgt Bauhaus: Der Umsatz lag 2012 bei 4,3 Milliarden Euro.
Die großen Ketten setzen vermehrt auf Service: So wie hier mit dem Bauhaus-Drive-in-Markt in Düsselsdorf.
Hornbach ist die Nummer drei unter den Baumärkten: Das Unternehmen fällt vor allem durch seine ungewöhnlichen Werbekampagnen auf.
Tennislegende im Garten: 2011 warb Boris Becker für Praktiker.
Auch Hagebau setzte auf Promis: Mike Krüger warb für die Kette.
Hagebau war zuletzt etwas kleiner als Praktiker: Der Umsatz lag bei etwa 2,3 Milliarden Euro.
Die Baumarktkette Toom gehört zur Rewe-Gruppe: Auch sie hatte einst Probleme, hat sich aber gefangen.
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