Pressebericht
Facebook verschiebt Börsengang auf Ende 2012
Hat Mark Zuckerberg Angst vor den wackelnden Aktienmärkten? Den Börsengang von Facebook will der Firmengründer laut einem Pressebericht jedenfalls verschieben. Der Grund seien allerdings nicht die Verwerfungen der Finanzwelt, sondern Sorgen um die Konzentration der Mitarbeiter.
Facebook-Gründer Zuckerberg: Seine Mitarbeiter sollen sich auf Produkte konzentrieren
Foto: NORBERT VON DER GROEBEN/ REUTERS
San Francisco - Das Online-Netzwerks Facebook soll laut einem Zeitungsbericht erst Ende 2012 an die Börse kommen - und damit deutlich später als bisher erwartet. Gründer und Firmenchef Mark Zuckerberg wolle bis September kommenden Jahres warten, damit sich die Mitarbeiter länger auf Produktentwicklung statt auf die Verkäufe ihrer Firmen-Anteile konzentrieren, berichtete die "Financial Times" unter Berufung auf unternehmensnahe Kreise.
Facebook hatte seinen Börsengang zwar nie offiziell auf einen bestimmten Termin angesetzt. Er wurde bisher aber allgemein für die erste Hälfte 2012 erwartet.
Hintergrund sind amerikanische Unternehmensregeln, wonach jede Firma mit mehr als 500 Teilhabern, ihre Geschäftszahlen offen legen muss. Facebook hat diese Schwelle mit der
Beteiligung von Goldman Sachs überschritten und muss deshalb ab dem ersten Quartal 2012 seine Ergebnisse veröffentlichen. Es hätte sich deshalb angeboten, auch den Börsengang in diese Zeit zu legen.
Mit der Verschiebung reagiere Facebook nicht auf die aktuelle Börsenschwäche, sondern richte sich nach eigenen Interessen, schrieb die "Financial Times".
Zuckerberg war schon immer abgeneigt, die Kontrolle über sein Unternehmen zu teilen. Bereits in den Anfangsjahren des heutigen Weltkonzerns schlug er Milliarden-Kaufangebote aus und hielt sich bisher auch mit einem Börsengang zurück.
Wenn er kommt, dürfte der Börsengang von Facebook einer der größten der vergangenen Jahre werden. Dem Unternehmen wird ein Wert
von bis 100 Milliarden Dollar zugetraut. Berechnet man den Wert heute anhand von einzelnen Beteiligungsverkäufen an private Investoren, würde er derzeit bei 60 bis 70 Milliarden Dollar liegen.
Facebook hat seinen Umsatz in der ersten Jahreshälfte 2011 auf 1,6 Milliarden Dollar verdoppelt. Das Unternehmen hat weltweit 750 Millionen Nutzer.