Zoff mit Mentor Zeitz Puma-Chef wirft Vorgänger Foulspiel vor

Noch-Puma-Chef Koch: "Das ist nicht glücklich gelaufen"
Foto: CHRISTOF STACHE/ AFPHerzogenaurach - Der aus dem Amt gedrängte Puma-Chef Franz Koch hat seinem Vorgänger Jochen Zeitz unsportliches Verhalten vorgeworfen. "Im Sport würde man sagen, das war ein Foul", sagte Koch am Donnerstag bei seiner letzten Bilanz-Pressekonferenz. "Das ist aus meiner Sicht nicht glücklich gelaufen."
Der Hintergrund: Zeitz hatte seinen Nachfolger im Herbst öffentlich mit einem ungewöhnlichen Rüffel brüskiert. In einem manager-magazin-Interview sagte der damalige Verwaltungsratschef, Koch müsse dringend handeln, damit Puma wieder bessere Ergebnisse erziele. "Wir alle können mit Pumas Entwicklung nicht zufrieden sein", sagte Zeitz - eine deutliche Kritik an der Arbeit des Vorstandschefs.
Koch hatte den Posten im Sommer 2011 übernommen und musste bald darauf mit einem schwächelnden Geschäft kämpfen. In der Branche wurde die Frage aufgeworfen, ob das auch auf Versäumnisse von Zeitz zurückzuführen war. Dessen Leistung hatte darin bestanden, Puma von der Pleite-Firma zum hochprofitablen Unternehmen getrimmt zu haben. Zeitz stand 18 Jahre an der Spitze von Puma.
Auch darauf spielte Koch nun an: "18 Monate sind nicht genug Zeit, um die Transformation des Unternehmens erfolgreich zu begleiten", sagte er bei der Bilanzpressekonferenz. Das Unternehmen hatte ihm im Dezember überraschend gekündigt. Der 33-Jährige soll Ende März gehen, ein Nachfolger ist noch nicht gefunden.
Trotz seiner deutlichen Worte gegen seinen Vorgänger, will Koch nicht nachtragend sein. "Als Sportler bin ich gewohnt, wieder aufzustehen", sagte er. "Ich habe Kontakt zu Herrn Zeitz, und wir verstehen uns weiterhin gut."