Textilfabrik in El Salvador Dumpinglöhne für Puma-Shirts

Dreckiges Trinkwasser, Toilettenverbot, Dumpinglöhne: In El Salvador schuften Arbeiterinnen unter miesen Bedingungen - nach SPIEGEL-Informationen produzieren sie auch für den deutschen Sportartikel-Hersteller Puma.
Puma-Sportbekleidung: Katastrophale Arbeitsbedingungen in Fabrik in El Salvador

Puma-Sportbekleidung: Katastrophale Arbeitsbedingungen in Fabrik in El Salvador

Foto: Daniel Karmann/ picture alliance / dpa

Hamburg - In einer maroden, 30 Jahre alten Fabrik in El Salvador sind Textilien für den deutschen Sportartikelhersteller Puma   gefertigt worden. Arbeiterinnen der Fabrik berichteten dem SPIEGEL von Verbrennungen durch offene Kabel und von verdrecktem Trinkwasser. Lesen Sie hier die ganze Geschichte im aktuellen SPIEGEL.

Mit den Puma-Aufträgen für T-Shirts, die im Frühjahr kamen, stieg offenbar auch der Arbeitsdruck: "Im Moment dürfen wir häufig nicht mal zur Toilette gehen", berichtet eine der Büglerinnen. In den vergangenen Monaten kamen viele der Arbeiterinnen nicht mal auf den gesetzlichen Mindestlohn, der mit 202,80 US-Dollar noch unter dem in China liegt.

Zu Pumas Nachhaltigkeitsversprechen passen solche Meldungen schlecht. Die betroffene Fabrik Industrias Florenzi sei von Puma nicht als Zulieferer autorisiert worden, sagte ein Sprecher des Unternehmens aus Herzogenaurach zu den Vorwürfen.

Ein offizieller Puma-Zulieferer in El Salvador hatte demnach die Order weitergereicht. "Auf diese Weise entsteht ein Zwei-Klassen-Produktionssystem", kritisiert Maik Pflaum von der Christlichen Initiative Romero, einem der Träger der internationalen Kampagne für Saubere Kleidung . Puma hat inzwischen erklärt, die Auftragsvergabe an die Fabrik Florenzi sei gestoppt.

Die weltweite Textilbranche steht seit einem verheerenden Unfall in einer Fabrik in Bangladesch im April 2013 im Fokus öffentlicher Kritik. Bei dem Einsturz des Gebäudes, in dem auch für mehrere europäische Hersteller produziert wurde, kamen wegen mangelhafter Sicherheitsvorkehrungen mehr als 1100 Menschen ums Leben.

Zuletzt war das irische Unternehmen Primark wegen in Kleidungsstücke eingenähter, angeblicher Hilferufe von Arbeiterinnen in die Kritik geraten. Primark zufolge handelte es sich dabei um Fälschungen.

lgr
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