Rücknahme von Ramschpapieren Goldman Sachs muss 1,2 Milliarden Dollar bezahlen

Nach der Bank of America und Morgan Stanley hat sich jetzt auch Goldman Sachs mit der zuständigen Aufsichtsbehörde auf eine Strafzahlung geeinigt - die Banker müssen für 1,2 Milliarden Dollar Hypothekenpapiere zurückkaufen.
Goldman Sachs: Strafzahlung aus Rückstellungen

Goldman Sachs: Strafzahlung aus Rückstellungen

Foto: REUTERS

New York - Im Streit über den Verkauf minderwertiger Hypothekenpapiere vor der Finanzkrise hat Goldman Sachs eine milliardenschwere Einigung mit der zuständigen US-Aufsichtsbehörde FHFA bekannt gegeben. Goldman erwirbt nach eigenen Angaben vom Freitag für 3,15 Milliarden Dollar Wertpapiere zurück, die die Investmentbank von 2005 bis 2007 an die Immobilienfinanzierer Fannie Mae   und Freddie Mac   verkauft hatte.

Die FHFA bezifferte das Volumen des Vergleichs auf 1,2 Milliarden Dollar, weil die Papiere derzeit nicht 3,15, sondern nur knapp zwei Milliarden Dollar wert sind. Die FHFA hatte Goldman Sachs   vorgeworfen, die zugrundeliegenden Hypotheken hätten zum Teil eine deutlich schlechtere Kreditqualität gehabt als ausgewiesen.

Nach dem Bankrott der US-Investmentbank Lehman Brothers im September 2008 hatten die sogenannten Collateralized-Debt-Obligation-Wertpapiere (CDO) in einer Kettenreaktion eine weltweite Finanzkrise ausgelöst. In den USA mussten viele Menschen ihre Häuser zwangsversteigern oder blieben auf hohen Schulden sitzen, während die gekauften Immobilien deutlich an Wert verloren. Investoren büßten mit den CDO-Anlagen Milliardensummen ein.

Goldman musste im Rahmen des Vergleichs kein Fehlverhalten einräumen und kann die Kosten aus existierenden Rückstellungen decken. Im Gegensatz zur FHFA ermittelt das US-Justizministerium weiterhin gegen das Geldhaus wegen der Vermarktung von hypothekenbesicherten Wertpapieren.

Die Bank of America   hatte die entsprechenden Untersuchungen des Justizministeriums am Donnerstag mit einer Rekordstrafe von fast 17 Milliarden Dollar beigelegt. Bereits im Februar hatte sich Morgan Stanley   mit der FHFA auf einen Vergleich verständigt. Klagen der Behörde stehen noch gegen HSBC, Nomura Holdings   und die Royal Bank of Scotland aus.

mik/Reuters
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