Handel mit Ramschpapieren Britischer Großbank RBS droht hohe Milliardenstrafe

Der Verkauf von Ramschpapieren kommt die Royal Bank of Scotland offenbar teuer zu stehen. Einem Zeitungsbericht zufolge droht der britischen Großbank eine Geldstrafe in Milliardenhöhe.
RBS-Filiale in London: Milliardenstrafe für den Handel mit Ramschpapieren

RBS-Filiale in London: Milliardenstrafe für den Handel mit Ramschpapieren

Foto: TOBY MELVILLE/ REUTERS

London - Der Auslöser der weltweiten Finanzkrise holt die Royal Bank of Scotland (RBS) ein. Der größtenteils verstaatlichten britischen Großbank drohen einem Zeitungsbericht zufolge empfindlich höhere Strafzahlungen für den Handel mit faulen Hypothekenpapieren als bisher erwartet. Die Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit dem Verkauf von sogenannten Ramschpapieren in den USA könnten die Bank mehr als fünf Milliarden Pfund (6,4 Milliarden Euro) kosten, schreibt die englische Zeitung "Times" unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Die RBS soll in großem Stil hypothekenbesicherte Papiere verkauft haben, obwohl sie von Problemen der zugrundeliegenden Hauskredite wusste. Bisher hat das staatlich gestützte Institut rund 1,9 Milliarden Pfund für einen Vergleich zurückgelegt. Das Geldhaus wollte sich am Freitag nicht dazu äußern. Anleger reagierten verschreckt: Die Aktie gab rund 2,3 Prozent nach.

Zuletzt hatte die Bank im November gut 400 Millionen Pfund Strafen an britische und US-Behörden wegen Vergehen im Devisenhandel gezahlt. Der britische Staat hatte das Geldhaus in der Finanzkrise mit dem Betrag von 45,5 Milliarden Pfund gerettet und ist seitdem größter Aktionär - zuletzt mit knapp vier Fünftel der Anteile. Seit 2008 schrieb die RBS in jedem Jahr Verluste. In den ersten drei Quartalen 2014 war das Institut aber in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt; Zahlen für das Gesamtjahr liegen noch nicht vor.

Die US-Behörden haben bei der Aufarbeitung der Finanzkrise, die vor rund sieben Jahren am amerikanischen Immobilienmarkt ihren Anfang nahm, bereits gegen zahlreiche Banken hohe Strafen wegen dubioser Hypothekengeschäfte verhängt. Die Bank of America musste deswegen die Rekordsumme von knapp 17 Milliarden Dollar zahlen, die größte US-Bank JP Morgan zahlte 13 Milliarden Dollar.

nck/Reuters/dpa
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren