Verdacht auf falsche Deklaration Razzia bei Wursthersteller Könecke

Fahnder haben den Bremer Wursthersteller Könecke und mehrere Zulieferer durchsucht. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen das Unternehmen wegen des Verdachts, dort sei Seperatorenfleisch ohne entsprechenden Hinweis verarbeitet worden. Die Firma bestreitet die Vorwürfe.
Könecke-Website (Screenshot): Nicht deklariertes Seperatorenfleisch

Könecke-Website (Screenshot): Nicht deklariertes Seperatorenfleisch

Bremen/Oldenburg - Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts von falsch deklarierter Wurst gegen einen der größten deutschen Fleischproduzenten. Fahnder haben bereits am Dienstag den Wurstwarenhersteller Könecke mit Sitz in Bremen und Delmenhorst sowie mehrere Zulieferbetriebe durchsucht. Oberstaatsanwältin Frauke Wilken sagte, es bestehe der Verdacht, dass Könecke sogenanntes Separatorenfleisch verarbeitet habe, ohne die Produkte mit einem entsprechenden Hinweis zu versehen. Allerdings bestehe keine Gefahr für den Verbraucher.

Ein Könecke-Sprecher bestätigte die Razzia, wies die Vorwürfe an sich aber zurück: "Von uns wurden zu keinem Zeitpunkt Produkte mit falscher Kennzeichnung vermarktet." Er kündigte an, das Unternehmen werde die Vorgänge überprüfen und eng mit den Behörden zusammenarbeiten.

Die Ermittlungen sollen mehreren Zeitungsberichten zufolge bereits seit längerem laufen. Vor zwei Jahren seien Lebensmittelkontrolleure auf das Separatorenfleisch in der Wurst aufmerksam geworden. Dabei gehe es um Proben aus den Jahren 2011 und 2012.

Separatorenfleisch wird maschinell von den Knochen gelöst. Es ist billiger und wird oft für Wurst verwendet. Solange diese einen entsprechende Kennzeichnung trage, ist dies zulässig. Diese fehlte der Staatsanwaltschaft zufolge bei den Könecke-Produkten aber möglicherweise. Gegen die Zulieferbetriebe in Niedersachsen und anderen Bundesländern ermitteln die Behörden nicht.

Könecke beliefert laut eigenen Angaben fast den gesamten deutschen Einzelhandel. Das Traditionsunternehmen produziert mit rund 780 Mitarbeitern in Bremen, Delmenhorst und im polnischen Slubice. Seit 2006 gehört es zu der Zur-Mühlen-Gruppe aus Schleswig-Holstein.

fdi/dpa
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