Unverpackte Retouren Amazon führt Rücksendungen ohne Karton ein

Pakete des Versandhändlers Amazon in einem deutschen Paketzentrum
Foto: Julian Stratenschulte / DPADie Zunahme des Lieferverkehrs, die enorme Zahl an Paket-Rücksendungen - und ihre teilweise Vernichtung - hat in Deutschland in den vergangenen Monaten eine politische Diskussion über den Versandhandel ausgelöst.
Vor diesem Hintergrund hört sich die jüngste Ankündigung von Amazon in den USA zunächst einmal wie ein möglicher Beitrag zu mehr Ressourcen-Schonung und Umweltschutz an: Das Unternehmen schafft - zunächst für US-Kunden - die Notwendigkeit ab, Retouren in Kartons zu verpacken und per Post zurückzuschicken.
Das gelte bereits für "Millionen von Produkten", schreibt das Unternehmen in einem Blogeintrag (hier finden Sie den englischen Text ). Statt per Post können Kunden Einkäufe in Amazons eigenen Shops zurückgeben, bei der Handelskette Kohl's (1150 Filialen) oder bei den knapp 5000 Niederlassungen des Paketzustellers UPS.
Das Problem: Amazon geht es offenbar weniger um den Kampf gegen Verpackungsmüll und das Verkehrsaufkommen durch Paketlieferdienste - sondern um die Bequemlichkeit der Onlinekäufer. So heißt es als Begründung für den Schritt im Amazon-Blog: "Wir verstehen, dass es noch immer mühsam sein kann, einen Karton und Klebeband zu finden und ein Label auszudrucken".
Stattdessen könnten Kunden in Zukunft einfach online einen Code abrufen, diesen bei einer Amazon-Annahmestelle vorzeigen und die Einkäufe zurückgeben. Um die Verpackung, Klebeband und den Weiterversand kümmern sich dann die Angestellten.