»Könnte in sechs Wochen geliefert werden« Rheinmetall bietet Ukraine Leopard-Panzer an

Der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall will Dutzende Kampfpanzer an die Ukraine liefern, sofern die Bundesregierung zustimmt. Eine Schulung an den Fahrzeugen vom Typ Leopard 1 sei kurzfristig möglich.
Leopard-1-Panzer im Jahr 2000 bei einer Übung

Leopard-1-Panzer im Jahr 2000 bei einer Übung

Foto: Eckehard Schulz / AP

Der Rüstungskonzern Rheinmetall bereitet sich auf die Lieferung von Kampfpanzern an die Ukraine vor. Dabei handele es sich um den Leopard 1, wie Vorstandschef Armin Papperger dem »Handelsblatt « sagte. Dies ist das Vorgängermodell des derzeit in der Bundeswehr eingesetzten Leopard 2.

»Der erste Leopard 1 könnte in sechs Wochen geliefert werden.« Voraussetzung dafür ist die Zustimmung der Bundesregierung. Zuletzt hatte Außenministerin Annalena Baerbock einen Kurswechsel bei der bislang restriktiven Genehmigung von Exporten offensiver Waffen wie Panzer angedeutet. Die Grünenpolitikerin sagte: »Die Ukraine braucht weiteres militärisches Material, vor allen Dingen auch schwere Waffen

Panzer aus Altbeständen anderer Armeen

Wie Papperger dem »Handelsblatt« sagte, könnte Rheinmetall bis zu 50 Leopard 1 an die Streitkräfte der Ukraine liefern. Bei den Kampfpanzern handelt es sich um Altbestände anderer Armeen; diese geben gebrauchtes Gerät häufig an die Lieferanten zurück. Derzeit werde der Zustand der Fahrzeuge geprüft, wird Papperger zitiert.

Den Angaben zufolge können die ukrainischen Soldaten innerhalb weniger Tage für den Einsatz mit dem Leopard 1 geschult werden. Voraussetzung dafür sei, dass es geschulte Militärs seien, sagte er. Er widersprach damit Aussagen, nach denen die Ausbildung an westlichen Panzern für den Einsatz in der Ukraine zu lange dauern würde – und eher alte Sowjet-Panzer aus Beständen heutiger Nato-Partner an die Ukraine abgegeben werden sollten.

Die Lieferung könnte über die Tochter Rheinmetall Italia erfolgen und über einen Zeitraum von bis zu drei Monaten stattfinden.

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In Deutschland hatte es zuletzt eine Debatte über die Lieferung von Schützenpanzern vom Typ Marder gegeben. Nachdem die Ukraine schwere Waffensysteme gefordert hatte, sagte Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht, aus Deutschland könnten kaum noch Waffen oder Material kommen, andernfalls sei die Verteidigungsfähigkeit des Landes gefährdet.

apr
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