Roland Kochs künftige Firma Staatsanwälte ermitteln gegen Bilfinger Berger

Künftiger Bilfinger-Boss Koch: Am 1. Juli übernimmt er sein neues Amt
Foto: Marius Becker/ dpaHamburg - Die Firma Julius Berger Nigeria PLC, an welcher der Mannheimer Bauriese 49 Prozent hält, steht im Verdacht, in Nigeria über Jahre hinweg systematisch Aufträge mit Bestechungsgeld erkauft zu haben. Ende vergangenen Jahres hatte sich das US-Justizministerium gemeldet. Man habe Ermittlungen gegen den Konzern aufgenommen. Die US-Fahnder waren auf den Baukonzern gestoßen, als sie gegen zwei amerikanische Unternehmen wegen Bestechung in Nigeria ermittelten. Weil Bilfinger über ein großes Amerika-Geschäft verfügt, gerieten auch die Deutschen ins Visier der US-Justiz.
Bilfinger Berger beauftragte die Kanzlei DLA Piper mit internen Ermittlungen. Im Januar legten die Anwälte ihren als "vertraulich" klassifizierten Bericht dem Vorstand vor. Demnach sollen beim Bau einer Pipeline für die Nigerian National Petroleum Corporation Mitarbeiter der Staatsfirma mit Bargeld aus einer schwarzen Kasse von Berger in Nigeria bestochen worden sein. Zudem hätte das Unternehmen seinem US-Partner einen Kredit über eine Million Dollar eingeräumt, als dieser zugesagten Schmiergeldzahlungen nicht hätte nachkommen können.
Seit ein paar Wochen ermittelt auch die Staatsanwaltschaft Frankfurt in dem Fall. Sechs Bilfinger-Berger-Manager stehen unter Verdacht. Die Ermittlungen seien noch ganz am Anfang, heißt es aus der Behörde.