Verstaatlichte Skandalbank Großbritannien will Royal Bank of Scotland abstoßen - auch mit Verlust

Nach der Finanzkrise 2008 wurde die Royal Bank of Scotland verstaatlicht, nun will die britische Regierung sie wieder loswerden. Der Anteilsverkauf soll bald starten - auch wenn dies große Verluste bedeuten könnte.
RBS-Niederlassung in London: Verkaufen - koste es, was es wolle

RBS-Niederlassung in London: Verkaufen - koste es, was es wolle

Foto: SANG TAN/ ASSOCIATED PRESS

Großbritanniens Finanzminister hat einen Verkauf der Anteile an der großteils verstaatlichen Royal Bank of Scotland angekündigt. Notfalls wolle er auch Verluste in Kauf nehmen, sagte George Osborne am Mittwoch in London. "Der Zeitpunkt der Entscheidung ist gekommen", betonte Osborne. Länger zu warten, würde der Gesamtwirtschaft nicht guttun. Der Anteilsverkauf solle in den kommenden Monaten beginnen, so Osborne.

Der britische Staat hatte in der Finanzkrise im Jahr 2008 RBS-Aktien im Wert von 45 Milliarden Pfund aufgekauft, um die wankende Großbank vor dem Untergang zu bewahren. Er hatte damals rund 500 Pence pro Anteilsschein gezahlt. Heute liegt der Kurs bei 355 Pence - die Regierung würde bei einem Verkauf also ein Verlustgeschäft machen.

Die RBS war und ist einer der größten Problemfälle im weltweiten Finanzsystem. Kurz vor dem Zusammenbruch der US-Investmentbank Lehman Brothers war das britische Institut noch an der Übernahme der niederländischen Großbank ABN Amro für mehr als 70 Milliarden Euro beteiligt. Zudem hatten die Briten das Investmentbanking stark ausgebaut und eine hohe Menge an hochriskanten Wertpapieren in den Büchern.

Die Bank ist noch immer hoch verschuldet und macht seit 2008 jedes Jahr Milliardenverluste. Seit 2008 summiert sich das Minus auf rund 50 Milliarden Pfund.

mia/dpa
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