Marktmissbrauch Russland verhängt Millionenstrafe gegen Google

Nach Apple nimmt das russische Kartellamt jetzt auch Google ins Visier: Die Behörde wirft dem Konzern vor, seine marktbeherrschende Stellung zu missbrauchen.
Smartphone mit Android-Betriebssystem

Smartphone mit Android-Betriebssystem

Foto: Britta Pedersen/ dpa

In einem Kartellstreit hat die russische Kartellbehörde Google zu einer Geldstrafe von umgerechnet rund sechs Millionen Euro verurteilt. Die Behörde wirft dem US-Konzern vor, beim Verkauf von Smartphones mit dem Android-Betriebssystem russischen App-Anbietern den Zugang zu versperren.

Das US-Unternehmen weist den Vorwurf zurück. Laut der Nachrichtenagentur Tass soll eine gütliche Einigung trotz der Entscheidung noch möglich sein.

Hintergrund ist eine Beschwerde des russischen Suchmaschinenanbieters Yandex. Die Firma wirft Google vor, mit seinem Betriebssystem Android die Installation von Yandex-Angeboten auf Mobiltelefonen zu behindern. Zudem sei Google auf Android-Smartphones als Suchmaschine voreingestellt. Yandex hatte sich Anfang 2015 an die Kartellbehörde gewandt.

Seit September 2015 verhandelte die Behörde mit dem US-Unternehmen über einen Vergleich - in dem Google sich allerdings hätte schuldig bekennen müssen. Der Konzern hat die Vorwürfe immer bestritten.

Mit der Strafe gegen Google geht die russische Kartellbehörde schon zum zweiten Mal in dieser Woche gegen einen US-Technologiekonzern vor: Zuletzt eröffnete sie ein Verfahren gegen Apple wegen angeblicher Preisabsprachen.

Google wird von Konkurrenten immer wieder vorgeworfen, bei Smartphones auf unfaire Weise eigene Apps durchzusetzen. Auch die EU-Kommission wirft Google in einem Verfahren vor, seine dominante Marktposition zu missbrauchen.

asa/dpa/AFP/Reuters
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