Wasserstoffboom Salzgitter nutzt erstmals Windstrom für CO₂-armen Stahl

CO₂-armer Stahl gilt als wichtiger Baustein für eine klimaneutrale Gesellschaft. Einer der deutschen Branchengiganten hat nun ein erstes Pilotprojekt in Betrieb genommen.
Hochofen von Salzgitter

Hochofen von Salzgitter

Foto: A3803 Jochen Lübke/ dpa

Deutschlands zweitgrößter Stahlkonzern Salzgitter nutzt ab sofort auch Ökostrom aus Windkraft, um Wasserstoff für eine CO₂-arme Produktion zu gewinnen. Zusammen mit den Firmen E.on, Linde und Siemens setzte Vorstandschef Heinz Jörg Fuhrmann am Donnerstag die sogenannte Sektorkopplung in Betrieb.

Dabei wird elektrische Energie aus sieben Groß-Windrädern in zwei Elektrolyse-Einheiten eingespeist. In diesen wird Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten. Ersterer kommt anschließend – anstelle von klassischer, klimaschädlicher Kokskohle – in einem alternativen Verfahren des Stahlkochens zum Einsatz, das so gut wie CO₂-frei ablaufen soll.

Die Stahlbranche erhofft sich von solcher Technologie einen großen Effekt für die Einhaltung schärferer Klimaschutzregeln. Das Projekt »Windwasserstoff Salzgitter« soll den Energiebedarf am Hauptsitz der Salzgitter AG einst vollständig decken. 50 Millionen Euro wurden bereits investiert.

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Bis 2050 will Salzgitter komplett von konventioneller auf wasserstoffbasierte Stahlerzeugung umgestellt haben. Damit soll der CO₂-Ausstoß in der Produktion um bis zu 95 Prozent gesenkt werden. Der Konzern ist auch Teil eines Konsortiums, das in den kommenden Jahren eine Wasserstoff-Infrastruktur in Nordwestdeutschland aufbauen will.

ssu/dpa
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