Brennende Smartphones Samsung stoppt weltweit Verkauf des Galaxy Note 7

Die schlechten Nachrichten um das Galaxy Note 7 reißen nicht ab: Samsung hat Verkauf und Umtausch des Modells nun gestoppt, Kunden sind aufgerufen, ihr Smartphone auszuschalten. Auch die US-Flugaufsichtsbehörde warnt erneut.
Samsung Filiale in New York

Samsung Filiale in New York

Foto: ANDREW KELLY/ REUTERS

Der südkoreanische Smartphone-Marktführer Samsung hat den weltweiten Verkauf und den Austausch des Galaxy Note 7 vorerst gestoppt. Das gab das Unternehmen in der Nacht zu Dienstag bekannt. Kunden sollten ihr Galaxy Note 7 - sowie ihre eventuell bereits erhaltenen Ersatzgeräte - ausschalten und nicht mehr benutzen, heißt es in der Mitteilung .

Schon am Vortag hatte Samsung   seine "Produktionsplanung geändert", ohne dies näher zu erläutern. Zuvor hatte es unbestätigte Medienberichte gegeben, nach denen Samsung die Produktion des umstrittenen Geräts eingestellt hatte.

Anlass sind immer mehr Berichte von Verbrauchern über brennende Samungs-Modelle: Samsung hatte Anfang September eine weltweite Umtauschaktion für rund 2,5 Millionen Geräte des Galaxy Note 7 wegen Brandgefahr bei den Akkus bekannt gegeben. Allerdings wurden in den vergangenen Tagen neue Fälle bekannt, in denen nach Angaben der Betroffenen auch ausgetauschte Geräten des Note 7 in Brand gerieten.

Samsung will diese Meldungen nun eigenen Angaben zufolge gemeinsam mit der US-Verbraucherschutzbehörde CPSC überprüfen. Die Sicherheit der Verbraucher habe stets höchste Priorität. Der Kurs der Aktie von Samsung Electronics brach nach Beginn des Handels an der Börse in Seoul um rund fünf Prozent ein.

Als Reaktion auf Samsungs Ankündigung veröffentlichte die US-Flugaufsichtsbehörde FAA eine aktualisierte Warnung : Reisende sollten im Flugzeug sämtliche Galaxy-Note-7-Geräte ausschalten, sie weder benutzen noch aufladen oder im aufgegebenen Gepäck verstauen. Explizit mit eingeschlossen in die Warnung sind die Ersatz- und Umtauschgeräte.

Die großen Mobilfunk-Betreiber AT&T, T-Mobile US und Verizon hatten bereits vor Samsungs Ankündigung aufgehört, Austauschgeräte an Kunden auszugeben . Man wolle zusätzliche Untersuchungen abwarten. Käufer könnten ihre Geräte gegen andere Modelle von Samsung oder Smartphones anderer Anbieter umtauschen, hieß es am Montag. Die Firmen zählen zu den wichtigsten Kunden von Samsung. Ihr Vorgehen war deshalb ein herber Schlag für den Hersteller.

Früheren Angaben der US-Verbraucherschutzbehörde zufolge könnte ein Grund für die Probleme beim ursprünglichen Note 7 gewesen sein, dass Akkus etwas zu groß für den Platz im Gehäuse geraten seien und es dadurch beim Einbau zu Kurzschlüssen in den Batterien kommen könne. Schon Anfang September hatte Samsung den Verkauf des Galaxy Note 7 vorläufig gestoppt.

In Deutschland hätte das Gerät ursprünglich ab dem 2. September verkauft werden sollen - noch vor dem großen Konkurrenten von Apple, dem iPhone 7. Diese Pläne legte Samsung aufgrund der Probleme aber auf Eis. Ausgeliefert worden sind die Geräte vor allem in den USA und Südkorea.

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Galaxy Note7: Samsung ist mit Rückrufen nicht allein

Foto: Kim Hee-Chul/ dpa
aar/dpa/Reuters
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