Fünf neue Fabriken zur Chipfertigung Samsung plant Megainvestition in Südkorea

Die Lieferengpässe bei Computerchips haben einen globalen Subventionswettlauf ausgelöst: Europa und die USA buhlen um neue Werke, nun tritt auch Branchenriese Südkorea in das Rennen ein.
Samsung-Schriftzug an der Konzernzentrale in Seoul

Samsung-Schriftzug an der Konzernzentrale in Seoul

Foto: Jo Yong-Hak / REUTERS

Es gibt weltweit nur wenige Konzerne, die in der Lage sind, hochmoderne Computerchips zu fertigen – und der südkoreanische Samsung-Konzern gehört dazu. Nun hat das Unternehmen große Investitionen in den Ausbau seiner Produktionskapazitäten angekündigt.

Das Investitionsvolumen belaufe sich bis 2042 auf umgerechnet 230 Milliarden Dollar, teilte der Elektronikriese mit. Das Vorhaben ist Teil eines Programms, mit dem die Regierung in Seoul private Investitionen im Volumen von fast 400 Milliarden Dollar aktivieren will. Der wirtschaftliche Konkurrenzkampf, der seit einigen Jahren um Chips ausgetragen werde, habe sich ausgeweitet, sagte Staatspräsident Yoon Suk Yeol. »Länder gewähren umfangreiche Subventionen und steuerliche Unterstützung.« Südkorea hatte im Januar den Steuerrabatt auf Investitionen in Halbleiter und andere als strategisch wichtig betrachtete Bereiche auf 15 Prozent nahezu verdoppelt.

Kampf um Zulieferer

Nun kündigte Südkorea für die kommenden Jahre zusätzlich knapp 18 Milliarden Dollar für Forschung und Entwicklung in Bereichen wie künstlicher Intelligenz (KI) an. Weitere knapp 330 Milliarden Dollar sollen unter anderem zur Erschließung neuer Industrieparks fließen. Die Regierung will dadurch die im Land produzierte Halbleiterpalette verbreitern. Samsung und Konkurrent SK Hynix gehören zu den weltgrößten Anbietern von Speicherchips.

Dem Industrieministerium zufolge wird Samsung in den kommenden Jahren fünf neue Chipfabriken bauen. Diese würden voraussichtlich 150 Zulieferbetriebe in den Großraum Seoul locken. So wollen Samsung Display sowie Samsung SDI und Samsung Electro-Mechanics in den kommenden zehn Jahren 46 Milliarden Dollar in neue Produktionsstätten stecken. Diese Summe kommt zu den Investitionen des Mutterkonzerns Samsung Electronics hinzu.

Derzeit liefern sich zahlreiche Staaten einen Subventionswettlauf rund um die Halbleiterbranche. Um Lieferengpässe wie während der Coronapandemie zu vermeiden und technologisch nicht ins Hintertreffen zu geraten, wollen sie Fabriken ins eigene Land locken. Computerchips werden derzeit meist in Asien gefertigt. Die USA haben zu diesem Zweck im vergangenen Jahr den 53 Milliarden Dollar schweren »Chips and Science Act« ins Leben gerufen. Die EU will ihren Marktanteil an der weltweiten Produktion mit dem »Chips Act« bis 2030 verdoppeln. China will sogar 136 Milliarden Dollar in diesen Sektor pumpen.

beb/Reuters

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