Kampf um Smartphone-Markt Samsung bricht Rekorde - Apple enttäuscht

Samsung reitet auf einer Welle des Erfolgs: Der südkoreanische Hersteller hat dank boomender Smartphone-Verkäufe im dritten Quartal so viel verdient wie nie zuvor. Rivale Apple dagegen bleibt hinter den Erwartungen zurück - vor allem bei den iPad-Verkäufen.
Samsung-Laden in Seoul: Schätzungsweise mehr als 57 Millionen verkaufte Smartphones

Samsung-Laden in Seoul: Schätzungsweise mehr als 57 Millionen verkaufte Smartphones

Foto: KIM HONG-JI/ REUTERS

Seoul - Fast zeitgleich haben die beiden Erzrivalen Samsung und Apple ihre Quartalsergebnisse veröffentlicht. Beide Konzerne machen gigantische Gewinne, doch der südkoreanische Hersteller eilt seinem kalifornischen Kontrahenten bei den Smartphone-Verkäufen zusehends davon. Schätzungen zufolge hat das Unternehmen allein im vergangenen Quartal mehr als 57 Millionen Handys verkauft. Beim Wettbewerber Apple gingen nur rund 27 Millionen iPhones über den Ladentisch - allerdings war das neue iPhone 5 erst am 21. September und damit wenige Tage vor dem Ende des Berichtszeitraums in den Verkauf gegangen.

Auch beim Betriebsgewinn strahlte Samsung  : Er stieg auf 6,6 Billionen Won (etwa 4,7 Milliarden Euro) und verdoppelte sich damit nahezu im Jahresvergleich, wie der Konzern am Freitag in Seoul mitteilte. Der Umsatz stieg um 26 Prozent auf 52,2 Billionen Won. Nach Angaben des Konzerns konnte das deutliche Plus in der Handy-Sparte die Schwäche im Chipbereich ausgleichen.

Apple   verdiente im vierten Quartal 8,2 Milliarden Dollar - und damit rund 24 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Umsatz stieg um rund 27 Prozent auf fast 36 Milliarden Dollar. Dazu trugen auch 4,9 Millionen verkaufte Mac-Computer und 5,3 Millionen verkaufte iPods bei. Die Musikspieler finden allerdings immer weniger Fans, seitdem viele Menschen ihre Songs lieber auf dem Smartphone hören.

Auch bei den iPad-Verkäufen zeichnet sich eine Abkühlung ab. Nachdem der Tablet-Computer in der Vergangenheit traumhafte Wachstumsraten verzeichnete, scheint sich die Nachfrage langsam zu normalisieren. Im vierten Geschäftsquartal wurde Apple 14 Millionen der Geräte los. Das waren weniger als in den drei Monaten zuvor und auch weniger, als Analysten erwartet hatten. Die Aktie fiel am Donnerstag nachbörslich um mehr als ein Prozent.

Apple-Umsatz soll auf 50 Milliarden Dollar steigen

Für das laufende Weihnachtsgeschäft sagte Finanzchef Peter Oppenheimer einen Rekord voraus: Der Apple-Umsatz soll demnach auf 50 Milliarden Dollar steigen. Apple gehe mit den besten Produkten aller Zeiten in die Saison, sagte Konzern-Chef Tim Cook. Apple hatte erst am Dienstag neue Mac-Rechner, die vierte Version des großen iPads sowie ein iPad mini mit einer kleineren Bildschirmdiagonale vorgestellt.

"Die Margen bei den neuen Produkten sind niedriger als bei den Vorgängermodellen", musste Oppenheimer allerdings einräumen. Das gelte auch fürs iPhone 5, das leichter und dünner ist als der Vorgänger 4S, aber über einen größeren Bildschirm verfügt. Besonders wenig nach Apple-Maßstäben wirft demnach das iPad mini ab.

Experten zufolge dürfte auch Samsung vorerst das letzte Rekordergebnis erzielt haben - vor allem weil sich die rasante Entwicklung auf dem Smartphone-Markt abschwächt.

yes/dpa/Reuters
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren
Mehrfachnutzung erkannt
Bitte beachten Sie: Die zeitgleiche Nutzung von SPIEGEL+-Inhalten ist auf ein Gerät beschränkt. Wir behalten uns vor, die Mehrfachnutzung zukünftig technisch zu unterbinden.
Sie möchten SPIEGEL+ auf mehreren Geräten zeitgleich nutzen? Zu unseren Angeboten