Schifffahrt Reeder richten Milliardenfonds zur CO2-Reduzierung ein

Containerschiff im Hamburger Hochwasser (Archiv): Reeder wollen klimafreundliche Schifffahrt fördern
Foto: Daniel Bockwoldt / DPADie globale Schifffahrtsbranche will einen Forschungs- und Entwicklungsfonds aufbauen, damit Schiffe in Zukunft weniger CO2 ausstoßen. Dazu sollen fünf Milliarden Dollar über einen Zeitraum von zehn Jahren in den Fonds fließen, teilte der Verband Deutscher Reeder (VDR) mit. Weltweit sollen Schifffahrtsunternehmen zwei Dollar pro Tonne Brennstoff beitragen.
Die Initiative stammt vom internationalen Schifffahrtsverband ICS (International Chamber of Shipping) sowie den größten internationalen Reedern, die zusammen mehr als 90 Prozent der kommerziellen Schifffahrt vertreten. Mit dem Geld soll unter anderem die Entwicklung kommerziell nutzbarer Schiffe ohne Treibhausgas-Emissionen vorangetrieben werden, die Anfang der Dreißigerjahre einsetzbar sein sollen.
Weltweit werden laut VDR derzeit etwa 90 Prozent aller Waren per Schiff transportiert. Gleichzeitig ist die Schifffahrt für rund zwei Prozent der weltweiten Emissionen des klimaschädlichen Kohlendioxids verantwortlich.
Schifffahrt will CO2-Emissionen bis 2050 halbieren
Die Branche hat sich über die Uno-Schifffahrtsorganisation IMO verpflichtet, ihre globalen Emissionen bis 2050 mindestens zu halbieren, unabhängig von der Entwicklung des Welthandels. Dazu sei eine enorme Steigerung der Effizienz notwendig, heißt es in der VDR-Mitteilung. "Das ist mit einem fortgesetzten langfristigen Einsatz fossiler Brennstoffe in der Handelsschifffahrt nicht zu schaffen."
Die Klimaziele der IMO erforderten deshalb den Einsatz neuer, möglichst kohlenstofffreier Treibstoffe, Technologien und Antriebssysteme, die bislang nicht in ausreichendem Maße vorhanden und einsatzfähig seien. Der Verband nannte grünen Wasserstoff, Ammoniak, Brennstoffzellen, Batterien und andere synthetische Brennstoffe, die aus regenerativen Energien erzeugt werden.
Der Vorschlag der Schifffahrtsindustrie soll von den IMO-Mitgliedstaaten beim nächsten Treffen des sogenannten IMO Marine Environment Protection Committee (MEPC) im kommenden März diskutiert werden.