Schweizer Großbank UBS Händler verzockt zwei Milliarden Dollar

UBS-Logo: Die Schweizer Großbank hat in der Finanzkrise stark gelitten.
Foto: ? Arnd Wiegmann / Reuters/ REUTERSZürich/Basel - Wegen nicht genehmigter Geschäfte eines Händlers ihrer Investmentbanking-Abteilung hat die Schweizer Großbank UBS nach eigenen Angaben einen Verlust von zwei Milliarden Dollar erlitten. Die Untersuchung der Vorfälle dauere noch an. Kunden seien nicht betroffen.
Die Bank kündigte an, im laufenden dritten Quartal könnte ihr wegen der Fehlspekulationen ein Verlust entstehen. UBS-Aktien verloren zum Handelsstart an der Börse mehr als acht Prozent.
Der Fall erinnert an den französischen Börsenhändler Jérôme Kerviel, der die Großbank Société Générale um knapp fünf Milliarden Euro betrogen haben soll. 2010 war er dafür zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Zudem muss er die entstandenen Verluste zurückzahlen.
Kerviel war mit seinen Milliardengeschäften zum Inbegriff der Gier seiner Zunft geworden. Eine sagenhafte Summe von bis zu 50 Milliarden Euro soll er eigenmächtig in waghalsige Investments gesteckt haben.
Die UBS hat wegen der Finanzkrise in den vergangenen Jahren schwere Zeiten erlebt. In den Jahren 2007 bis 2008 hatte die Bank Verluste von knapp 28 Milliarden Franken angehäuft und musste sogar vom Schweizer Staat gerettet werden. Zudem liefen dem größten Geldhaus des Landes die ausländischen Kunden davon - aus Angst vor dem Aufweichen des Schweizer Bankgeheimnisses.
Nachdem sich das Institut 2010 etwas erholt hatte, erlitt es zuletzt wieder einen herben Rückschlag. Im ersten Halbjahr 2011 sank der Gewinn vor Steuern aus dem operativen Geschäft fast um ein Drittel auf 3,9 Milliarden Franken.
Ab 2013 soll der ehemalige Bundesbank-Chef Axel Weber an die Spitze des Verwaltungsrats der UBS wechseln.