Gerettete Großbank Schweizer Regierung friert Bonuszahlungen bei Credit Suisse ein

Trotz ihrer Notübernahme kündigte die Credit Suisse die reguläre Auszahlung von Boni an. Nun hat die Schweizer Regierung bestimmte variable Vergütungen vorerst gestoppt.
Credit-Suisse-Zentrale in Zürich

Credit-Suisse-Zentrale in Zürich

Foto: Denis Balibouse / REUTERS

Die Schweizer Regierung hat Bonuszahlungen der Credit Suisse vorläufig eingefroren. »Der Bundesrat hat zur Kenntnis genommen, dass das Eidgenössische Finanzdepartement mittels Verfügung an die Credit Suisse gewisse variable Vergütungen an ihre Mitarbeitenden vorläufig sistiert«, teilte die Regierung mit.

Der Schritt betrifft demnach bereits zugesicherte, aber aufgeschobene Vergütungen für die Geschäftsjahre bis 2022 wie etwa Aktienansprüche. Zudem will die Regierung weitere Maßnahmen zu den variablen Vergütungen für die Geschäftsjahre bis 2022 und darüber hinaus prüfen. Die Credit Suisse lehnte eine Stellungnahme ab.

Die schwer angeschlagene Credit Suisse war am Wochenende in einer von der Regierung orchestrierten Rettungsaktion von der Rivalin UBS übernommen worden. Dass sie dennoch in einem internen Schreiben die reguläre Auszahlung von Boni ankündigte, sorgte in Teilen der Schweizer Öffentlichkeit für Empörung.

Bei der Bank seien große Fehler gemacht worden, sagte Clive Howard, Partner für Arbeitsrecht bei der Londoner Kanzlei Keystone Law. Vor diesem Hintergrund wäre es »unangemessen, wenn der Verwaltungsrat zu diesem Zeitpunkt eine variable Vergütung erhalten würde«.

Die Geschäftsleitung der Credit Suisse hatte im vergangenen Jahr 32,2 Millionen Schweizer Franken an fixen Vergütungen erhalten. Sie verzichtete aber zum ersten Mal seit mehr als 15 Jahren auf einen Bonus.

dab/Reuters

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