Milliardenabschreibungen Shell stoppt Ölsandprojekt in Kanada

Der Ölpreisverfall belastet die großen Konzerne. Teure Verfahren lohnen sich nicht mehr. Der Energieriese Shell stoppt nun ein aufwendiges Ölsandprojekt in Kanada - und schreibt deshalb zwei Milliarden Dollar ab.
Ölsand-Projekt der kanadischen Firma Syncrude: Teures Verfahren

Ölsand-Projekt der kanadischen Firma Syncrude: Teures Verfahren

Foto: TODD KOROL/ REUTERS

Als Shell das Carmon Creek Projekt im Oktober 2013 ankündigte, waren die Aussichten für den Ölmulti noch rosig: 80.000 Fässer Öl wollte der Konzern aus dem kanadischen Ölsand gewinnen . Ein teures Verfahren - doch bei einem Ölpreis von mehr als 100 Dollar pro Fass schien es lohnend.

Mittlerweile sieht es anders aus. Der Ölpreis ist auf rund 43 Dollar gefallen - und die teuren Verfahren rechnen sich für die Energiekonzerne kaum mehr.

Im Fall Carmon Creek hat Shell deshalb nun die Notbremse gezogen: Das Projekt in der kanadischen Provinz Alberta ist gestoppt. Und weil der britisch-niederländische Konzern bereits viel Geld in die Erschließung investiert hatte, muss er nun zwei Milliarden Dollar abschreiben.

Shell-Chef Ben van Beurden ließ mitteilen, dass der Konzern sein Portfolio umbaue und angesichts des niedrigen Ölpreises weltweite überprüfe, was sich noch rechne.

Shell   ist übrigens nicht allein mit diesem Problem. Auch andere Konzerne müssen ihre Ölsandprojekte überdenken. Wie die "Financial Times"  unter Berufung auf den kanadischen Energieinvestor ARC Financial berichtet, gab es allein von Januar bis Juli dieses Jahres 16 Verzögerungen oder Stopps.

stk/dpa-AFX
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren