Schwächeres Ergebnis Siemens macht weniger Umsatz

Der Führungswechsel bei Siemens ist besiegelt - einen Tag vor seinem Amtsantritt muss der neue Konzernchef Kaeser maue Quartalszahlen verkünden: Operativer Gewinn und Umsatz sind von April bis Juni geschrumpft. Allerdings verbuchte der Konzern deutlich mehr Aufträge.
Neuer Siemens-Chef Joe Kaeser: Weniger Umsatz, mehr Aufträge

Neuer Siemens-Chef Joe Kaeser: Weniger Umsatz, mehr Aufträge

Foto: MICHAEL DALDER/ REUTERS

München - Durchwachsene Geschäftszahlen zum Einstand des neuen Konzernchefs Kaeser: Siemens hat im vergangenen Quartal weniger Umsatz und operativen Gewinn gemacht als im Vorjahreszeitraum. Die Aufträge legten von April bis Juni dagegen kräftig zu, wie das Unternehmen mitteilte. Unter dem Strich verbuchte Siemens ein Gewinnplus von 43 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro - allerdings waren dafür die Erträge aus den Verkäufen der Tochterunternehmen Nokia Siemens Networks (NSN) und Osram verantwortlich.

Siemens zufolge schrumpfte der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum demnach um zwei Prozent auf knapp 19,3 Milliarden Euro. Der operative Gewinn sank um 13 Prozent auf eine Milliarde Euro. Damit lagen die Zahlen etwa im Rahmen der Erwartungen.

Besonders schlecht schnitt im vergangenen Quartal die Sparte Städte und Infrastruktur ab, zu der auch das Geschäft mit Eisenbahnsystemen gehört. Die technischen Probleme in dem Geschäft sowie der Sanierungskurs des scheidenden Konzernchefs Peter Löscher habe den Infrastruktursektor in die roten Zahlen gedrückt, hieß es bei Analysten. Dort stand ein Fehlbetrag von 15 Millionen Euro zu Buche.

Zugleich sorgte gerade das Zuggeschäft mit einem drei Milliarden Euro schweren Auftrag aus England allerdings dafür, dass der Auftragseingang des Konzerns um ein Fünftel auf 21,1 Milliarden Euro kletterte. Das Umbauprogramm kostete in der Zeit zwischen April und Ende Juni 436 Millionen Euro. Zudem muss Siemens 91 Millionen Euro für die Probleme bei Rotorblättern seiner Windkraftanlagen als Belastung verbuchen. Im Gesamtjahr will Siemens weiterhin einen Gewinn von vier Milliarden Euro erwirtschaften.

fdi/Reuters/dpa
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