Climate Pledge
Siemens tritt Amazons Klimaschutz-Initiative bei
Der wegen eines Kohleprojekts heftig kritisierte Siemens-Konzern tritt Amazons "Climate Pledge" bei. Dabei haben die Münchner eigentlich bereits viel ehrgeizigere Ziele verkündet.
Als Siemens Anfang des Jahres in den Fokus der Bewegung "Fridays for Future" kam, da traf die Härte der Kritik an der Beteiligung des Konzerns an dem Kohlebergbauprojekt Adani das Münchner Unternehmen praktisch unvorbereitet.
An den entsprechenden Verträgen will Siemens zwar weiter festhalten, sucht aber zugleich nach Strategien, um öffentlich Einsatz für den Klimaschutz demonstrieren zu können. Nun hat sich der Konzern entschieden, bei einer Initiative des US-Riesen Amazon mitzutun. Siemens ist nun neues Mitglied des "Climate Pledge", wie die deutsche Amazon-Niederlassung in München mitteilte.
Zehn Jahre schneller als das Pariser Abkommen?
Amazon hatte die Klimainitiative 2019 zusammen mit einer Nichtregierungsorganisation namens Global Optimism gegründet. Alle teilnehmenden Unternehmen verpflichten sich, die Ziele des Pariser Klimaabkommens zehn Jahre früher zu erfüllen - und bis zum Jahr 2040 klimaneutral zu wirtschaften. Amazon will dafür unter anderem 100.000 elektrische Lieferautos für seine Paketboten anschaffen. "Jedes Unternehmen muss eine Rolle bei der Bekämpfung des Klimawandels spielen", erklärte Amazon-Chef Jeff Bezos laut Pressemitteilung.
Für Siemens ist der Beitritt eher ein symbolisches Zeichen an die Öffentlichkeit, denn unabhängig von Amazon hatte sich der Münchner Konzern schon früh ehrgeizigere Ziele auferlegt. "Im September 2015 hat sich Siemens als erstes globales Industrieunternehmen dazu verpflichtet, bis 2030 die Klimaneutralität für unseren weltweiten Geschäftsbetrieb zu erreichen", sagte Vorstandschef Joe Kaeser. Siemens gibt an, bis 2030 alle Fabriken und sämtliche Gebäude auf klimaneutrale Energieversorgung umzustellen.