Protest in Sindelfingen: Daimler-Mitarbeiter machen Lärm
Sindelfingen
15.000 Daimler-Mitarbeiter demonstrieren für ihre Arbeitsplätze
Sie geben den Kampf um die C-Klasse nicht auf: Rund 15.000 Daimler-Mitarbeiter sind in die Innenstadt von Sindelfingen marschiert. Doch Konzernchef Dieter Zetsche bleibt hart. Er kritisierte den Protest der Belegschaft und verteidigte die geplante Produktionsverlagerung.
Sindelfingen - Rund 15.000 Mitarbeiter des Daimler-Werks in Sindelfingen sind am Freitag für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze auf die Straße gegangen. Nach Angaben der
nahmen fast alle Beschäftigten der Früh- und der Normalschicht an dem Demonstrationsmarsch teil.
Der Betriebsrat befürchtet deswegen den Verlust von 3000 Jobs. Laut Vorstand sind aber nur 1800 Jobs betroffen. Den Mitarbeitern sollen andere Beschäftigungsmöglichkeiten angeboten werden. Auf Transparenten der Demonstranten war zu lesen "Gute Nacht Baden-Württemberg" und "Jetzt C-Klasse und E-Klasse - was läuft dann?". Bereits am Mittwoch
hatten die Beschäftigten die Arbeit niedergelegt.
Daimler-Chef Dieter Zetsche beeindrucken die Proteste allerdings wenig. Er verteidigte die geplante Verlagerung. "Man könnte die Situation aus heutiger Sicht überspitzt so darstellen, dass wir nicht vor der Alternative standen, die C-Klasse in Sindelfingen für die USA zu produzieren, sondern ob wir sie für die USA überhaupt noch produzieren können oder nicht", sagte Zetsche den "Stuttgarter Nachrichten".
Zetsche zeigte zwar Verständnis für die Arbeitsniederlegungen. "Bei Mitarbeitern, die teils über Generationen hervorragende Leistungen gebracht haben, entsteht schon mal das Gefühl, dieses Modell gehöre sozusagen ihnen." Aber durch die Verlagerung nehme man Wachstumschancen wahr, die letztlich auch in Deutschland Arbeitsstellen sicherten.
3 BilderProtest in Sindelfingen: Daimler-Mitarbeiter machen Lärm
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Auch am Freitag gingen Daimler-Mitarbeiter wieder für den Erhalt ihrer Arbeitspätze auf die Straße (Bild vom Donnerstag).
Foto: Lukas Barth/ dpa
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Der Protest richtet sich gegen Pläne der Daimler-Spitze, den Bau der Mercedes-C-Klasse von 2014 an von Sindelfingen nach Bremen und in die USA zu verlagern.
Foto: ddp
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Der Betriebsrat befürchtet den Verlust von 3000 Jobs. Laut Vorstand sind 1800 Jobs betroffen.