Modekette SinnLeffers meldet Insolvenz an
Die Modekette SinnLeffers ist zahlungsunfähig. Das Unternehmen habe einen Insolvenzantrag gestellt, teilte der Modehändler Wöhrl mit, zu dem SinnLeffers seit 2013 gehört. Der Antrag habe "keinen Einfluss auf die operativen Geschäfte und die laufende Sanierung der Rudolf Wöhrl AG". Weder Standorte noch Mitarbeiter oder Geschäftsbeziehungen von Wöhrl seien davon berührt.
Wie der Mutterkonzern hat nun auch SinnLeffers Antrag auf ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung gestellt. Das Unternehmen selbst sowie das zuständige Gericht waren zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
SinnLeffers hatte schon einmal im Sommer 2008 Insolvenz angemeldet und war seit dem Ende des Verfahrens mit deutlich verkleinertem Filialnetz und reduzierter Mitarbeiterzahl am Markt.
Das Mutterunternehmen Wöhrl wiederum hatte vergangene Woche ebenfalls einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt - und zwar in Form eines Schutzschirmverfahrens. Dieses schützt in die Krise geratene Unternehmen drei Monate lang vor dem Zugriff der Gläubiger. In dieser Zeit kann das Unternehmen seine Liquidität dadurch deutlich erhöhen. Ein Insolvenzverwalter wird nicht bestellt. Die Geschäftsführung kann das Nürnberger Unternehmen weiter lenken. Ihr wird allerdings ein Anwalt als Sachwalter und externer Berater zur Seite gestellt.
SinnLeffers war 1997 durch die Fusion aus den zwei kleineren Modehäusern Sinn und Leffers entstanden. Von 2001 bis 2005 gehörte das Unternehmen zum Essener KarstadtQuelle-Konzern, bis es von der Deutschen Industrie Holding übernommen wurde. Aktuell gibt es 22 SinnLeffers-Filialen in Deutschland. Nach eigenen Angaben beschäftigt das Unternehmen 1400 Mitarbeiter.
Ende März dieses Jahres hatte bereits die Modefirma Steilmann Insolvenz angemeldet.