Smartphone-Pionier Blackberry sucht Käufer oder Partner

Tiefrote Zahlen, schleppender Absatz: Der Smartphone-Pionier Blackberry findet kein Rezept gegen den Niedergang. Nun denkt der angeschlagene Konzern über radikale Alternativen nach - bis hin zum Verkauf.
Blackberry-Chef Heins (Januar 2013): Zukunftsalternativen auf dem Prüfstand

Blackberry-Chef Heins (Januar 2013): Zukunftsalternativen auf dem Prüfstand

Foto: AP/dpa

Waterloo - Die neuen Modelle gelten als letzter Hoffnungsträger eines angeschlagenen Konzerns - doch sie verkaufen sich bislang schlecht. Nun spielt Smartphone-Pionier Blackberry angesichts seiner massiven Probleme Zukunftsalternativen durch, einschließlich eines Verkaufs. Ein spezielles Gremium des Verwaltungsrats werde untersuchen, wie sich Blackberry künftig aufstellen könne, teilte der kanadische Konzern mit.

Neben strategischen Partnerschaften und der Gründung von Gemeinschaftsfirmen ist auch der Verkauf des gesamten Unternehmens eine mögliche Variante. An der Wall Street wurde der vorbörsliche Handel mit Aktien des Unternehmens   ausgesetzt. "Wir sind der Überzeugung, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, um strategische Alternativen zu prüfen", erklärte Timothy Dattels, der das Sondergremium des Verwaltungsrats leitet.

Bereits in der vergangenen Woche hatten Insider berichtet, Blackberry erwäge den Rückzug von der Börse, um sich mehr Spielraum bei der Sanierung zu verschaffen.

Zu Beginn des Jahres hatte Blackberry die ersten Smartphones mit dem neuen Betriebssystem Blackberry 10 herausgebracht. Sie wurden zwar von Experten gelobt, leiden am Markt jedoch unter der starken Konkurrenz von Apples iPhone und Android-Geräten. Im zweiten Quartal musste das Unternehmen erneut einen Verlust in Höhe von 84 Millionen Dollar ausweisen. Bereits zuvor hatte der deutschstämmige Konzernchef Thorsten Heins den Abbau von 5000 der 16.500 Stellen angekündigt.

Heins hatte auf der Hauptversammlung im Juli bei den Anlegern um Geduld geworben: "Es braucht mehr als ein paar Quartale, bis wir dorthin gelangen, wo wir hin wollen." Heins, der dem fünfköpfigen Gremium ebenfalls angehört, kann sich den Einsatz der Blackberry-Technologie auch in anderen Bereichen vorstellen, beispielsweise in Autos oder Maschinen.

fdi/Reuters/dpa/AFP
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