Börsengang Snapchat soll drei Milliarden Dollar bringen

Es könnte einer der ersten großen Börsengänge 2017 werden: Die Firma hinter der Foto-App Snapchat will über Aktien mindestens drei Milliarden Dollar einnehmen - dabei wurde im Vorjahr noch eine halbe Milliarde verbrannt.
Snapchat-Symbol auf einem Smartphone

Snapchat-Symbol auf einem Smartphone

Foto: Patrick Seeger/ picture alliance / Patrick Seeger/dpa

Snap, das Unternehmen hinter der Foto-App Snapchat, will bei seinem Börsengang rund drei Milliarden Dollar einnehmen. Das kündigte Snap nun an und präsentiert dabei auch erstmals Geschäftszahlen. Demnach verlor Snap im vergangenen Jahr 514,6 Millionen Dollar, nach einem Fehlbetrag von knapp 373 Millionen Dollar im Jahr 2015. Der Umsatz wuchs aber von 58,6 auf 404,5 Millionen Dollar.

Beim geplanten Börsenwert könnte es sich um einen Platzhalter-Betrag handeln, der später noch verändert wird. Früheren Medienberichten zufolge peilt Snap einen Wert von 25 Milliarden Dollar an - was in etwa dem Wert der Deutschen Bank entspricht. Solche Zahlen nähren Sorgen, wonach sich am Tech-Markt eine neue Spekulationsblase bilden könnte.

Snapchat hatte den Zahlen zufolge im Schlussquartal 2016 im Schnitt rund 158 Millionen Nutzer am Tag. Das Wachstum verlangsamte sich zuletzt. So kamen im Vergleich zum dritten Quartal nur noch fünf Millionen Nutzer hinzu. Im gesamten Jahr waren es aber aber rund 50 Millionen. Die USA sind mit 68 Millionen täglichen Nutzern der wichtigste Markt, Europa folgt mit 52 Millionen.

Snapchat wurde vor allem bei jungen Nutzern populär mit Fotos, die nach dem Ansehen von alleine verschwinden. Geld soll die App vor allem mit Werbung verdienen. Inzwischen wird sie auch zu einer Plattform für Medieninhalte ausgebaut. Snap brachte zudem eine Kamera-Brille heraus, deren Vertrieb in diesem Jahr dem Börsenprospekt zufolge stark ausgebaut werden soll. Bisher wurde sie nur in kleinen Mengen vor allem aus wenigen Automaten mit wechselnden Standorten verkauft.

Die Unterlagen offenbaren auch, dass die Mitgründer Evan Spiegel und Robert Murphy die beiden starken Figuren bei Snap sind: Sie halten jeweils knapp 22 Prozent der Anteile und 44,3 Prozent der Stimmrechte. Damit kann ohne sie keine Entscheidung getroffen werden. Lohnen dürfte sich der der Börsengang auch für die frühen Geldgeber Benchmark Capital Partners und Lightspeed Venture Partners, die jeweils 12,7 und 8,3 Prozent der Aktien halten.

dab/dpa

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