Sinkende Umsätze
SMA Solar streicht ein Drittel seiner Stellen
Sinkende Umsätze und ein extremer Preisdruck setzen den Firmen der Solarbranche zu: Der Solartechnikkonzern SMA Solar wird deshalb ein Drittel seiner Stellen streichen, allein in Deutschland sind 1300 Mitarbeiter betroffen.
Solartechnikhersteller SMA Solar in Niestetal: Ein Drittel aller Jobs gestrichen
Foto: Uwe Zucchi/ dpa
Niestetal - Weltweit wächst die Nachfrage in der Solarbranche, für deutsche Hersteller kommt der Boom aber zu spät, mit den Kampfpreisen chinesischer Produzenten können sie nicht mithalten. Der Solartechnikkonzern SMA Solar zieht jetzt drastische Konsequenzen und streicht wegen der sinkenden Umsätze deutlich mehr Arbeitsplätze als bisher geplant. Bis zum 30. Juni wird das Unternehmen weltweit 1600 Jobs von insgesamt 4667 Stellen streichen - rund ein Drittel der Gesamtbelegschaft, wie das im TecDax notierte Unternehmen am Montagabend mitteilte.
Allein in Deutschland seien 1300 Vollzeitstellen betroffen, auch betriebsbedingte Kündigungen seien nicht ausgeschlossen. Auch in den kommenden Jahren sei mit einem starken Preisdruck im globalen Fotovoltaikmarkt und mit einem weiteren Nachfragerückgang in Europa, insbesondere in Deutschland, zu rechnen.
Die Auswirkungen der Maßnahmen würden frühestens in der zweiten Jahreshälfte greifen, hieß es in der Erklärung weiter. Daher werde SMA voraussichtlich im laufenden Geschäftsjahr noch nicht zur Profitabilität zurückkehren. Genauere Informationen will das Unternehmen an diesem Freitag vorlegen. Bereits im Dezember hatte das Unternehmen erklärt, "deutlich mehr" als die bislang angekündigten 600 Stellen zu streichen.
"Wir rechnen auch für die kommenden Jahre mit einem starken Preisdruck im globalen Fotovoltaikmarkt und mit einem weiteren Nachfragerückgang in Europa, insbesondere in Deutschland", sagte SMA-Chef Pierre-Pascal Urbon laut Mitteilung. Die Strukturen des Unternehmens müssten vor dem Hintergrund sinkender Erlöse angepasst werden, um die Gewinnschwelle zu erreichen.
Für 2014 bestätigte der Vorstand das obere Ende der Umsatzprognose von 790 Millionen Euro und einen Verlust von bis zu 115 Millionen Euro - ohne Rückstellungen für den geplanten Mitarbeiterabbau. Am Aktienmarkt kamen die Neuigkeiten nicht gut an: Im nachbörslichen Handel sackten SMA-Titel um drei Prozent ab.