Sondersitzung RWE berät über Großmanns Pro-Atom-Kurs

RWE-Chef Großmann: Auf der Suche nach neuen Partnern
Foto: Federico Gambarini/ dpaHamburg - Bei RWE besteht offenbar Gesprächsbedarf: Der Aufsichtsrat des Essener Energiekonzerns hat nach Informationen des SPIEGEL für Anfang August überraschend zu einer Sondersitzung geladen. Einziger Tagesordnungspunkt: Die Energiewende und somit auch die umstrittene Rolle von RWE-Chef Jürgen Großmann.
Großmann steht nicht nur wegen seines kompromisslosen Pro-Atom-Kurses in der Kritik. Ihm wird außerdem angekreidet, dass er bereits seit Monaten versucht, ausländische Fusionspartner zu finden - auch um den Konzern ein Stück weit aus der Abhängigkeit von der deutschen Politik zu lösen.
So war Großmann nach intensiven Verhandlungen mit dem spanischen Energieversorger Iberdrola vor drei Monaten sogar bereit, RWE als Juniorpartner in eine gemeinsame Gesellschaft einzubringen. Selbst der Firmensitz sollte nach SPIEGEL-Informationen ins Ausland verlagert werden. Die Fusion scheiterte offenbar nur, weil die Spanier zu starke Mitbestimmung durch die deutschen Gewerkschaften fürchteten.