Teure Förderung Sonnenreicher Juli treibt Ökostromumlage in die Höhe

Solarzellen (Archivbild): Verbraucher dürften 2014 draufzahlen
Foto: VINCENT KESSLER/ REUTERSBerlin - Der sonnenreiche Juli sowie fallende Preise an der Strombörse treiben die Ausgaben zur Ökostromförderung weiter und werden sich wohl 2014 in den Rechnungen der Haushalte spiegeln.
Da im Juli deutlich mehr Solarenergie produziert wurde, die zu garantierten Preisen abgenommen wird, rutschte das Förderkonto tief in die roten Zahlen, wie Daten der Netzbetreiber zeigen. Das Sammelkonto für die Strompreisumlage war demnach im Juli mit 1,75 Milliarden Euro im Minus.
Die Denkfabrik "Agora Energiewende" erhöhte daher ihre Prognose für die Umlage, die die Haushalte 2014 zahlen müssen: Sie geht nun von 6,24 Cent pro Kilowattstunde aus, nachdem sie zuletzt noch 6,12 Cent vorhergesagt hatte. 2013 zahlen die Haushalte knapp 5,3 Cent.
Mit der Ökostromumlage finanzieren die Verbraucher die Differenz zwischen den garantierten Abnahmepreisen für Wind- oder Solarstrom und dem Börsenpreis.
Die Umlage steigt aus zwei Gründen. Erstens steigt durch die erhöhte Solarstromproduktion die Menge der Elektrizität, die gefördert werden muss. Zweitens schafft die höhere Ökostromproduktion ein Überangebot an Elektrizität. Dadurch fallen die Preise an der Strombörse. Die Differenz zwischen dem garantierten und dem tatsächlichen Abnahmepreis für Ökostrom vergrößert sich - und damit auch die Förderkosten.
Verbraucherschützer beklagen, dass die sinkenden Großhandelspreise anders als die Umlage kaum an die Haushalte weitergegeben werden.
Die EEG-Umlage für 2014 wird endgültig von den Netzbetreibern aufgrund der Daten bis Ende September erhoben. Umweltminister Peter Altmaier hatte bereits mehrfach gesagt, er rechne mit einem Betrag von gut sechs Cent.