Misshandlungen von Auszubildenden Staatsanwälte ermitteln bei Aldi Süd

Nach den Misshandlungen von Auszubildenden ermittelt jetzt die Staatsanwaltschaft bei Aldi Süd. Der Lebensmitteldiscounter hat mit den Beteiligten bereits Aufhebungsverträge ausgehandelt - und zahlt ihnen Abfindungen.
Aldi-Logistikzentrum: Auszubildende misshandelt?

Aldi-Logistikzentrum: Auszubildende misshandelt?

Foto: Patrick Seeger/ dpa

Hamburg - In den Skandal um Misshandlungen von Auszubildenden beim Lebensmittel-Discounter Aldi Süd hat sich die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Für den heutigen Montag haben sich Justizbeamte im Logistikzentrum Mahlberg sowie in der Zentrale in Mülheim angekündigt, um zu ermitteln.

Es geht um die Delikte Körperverletzung und Freiheitsberaubung. Der frühere Aldi-Manager und Buchautor Andreas Straub macht in seinem demnächst erscheinenden Buch bekannt, dass im Zentrallager Mahlberg Lehrlinge von Vorgesetzten mit Frischhaltefolie an Pfosten gefesselt und im Gesicht mit wasserfesten Filzstiften beschmiert wurden (SPIEGEL 39/2013). Inzwischen hat der Discount-Riese Konsequenzen gezogen.

Mit insgesamt sieben Beteiligten handelte Aldi Süd Aufhebungsverträge aus, die auch Abfindungssummen beinhalten - darunter für den Prokuristen der Regionalgesellschaft, den Bereichsleiter, seine beiden Stellvertreter sowie drei beteiligte Lagerarbeiter. Zunächst wurde über fristlose Kündigungen nachgedacht, doch schließlich entschied sich das Management für Aufhebungsverträge - ein durchaus übliches Vorgehen bei Aldi. Denn mit den Abfindungen erkauft sich das Handelsunternehmen üblicherweise Stillschweigen.

Mit seiner Bestätigung des Vorgangs hat Aldi Süd möglicherweise auch unfreiwillig eingeräumt, dass sich die Misshandlungspraxis mehrfach zugetragen hat. Das Unternehmen schrieb, es bedauere "diesen Vorfall ... der sich nach unseren Recherchen zum Jahreswechsel 2012/2013 zugetragen hat". Der vom SPIEGEL beschriebene Vorfall passierte jedoch im Frühsommer 2012.

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