Staatshilfe
Chrysler zahlt Milliarden-Schulden zurück
Die Stimmung ist positiv bei Chrysler: Sechs Jahre vor der Fälligkeit hat der US-Autobauer seine Schulden bei der amerikanischen und der kanadischen Regierung getilgt. Die Rückzahlung könnte den Konzern beim geplanten Börsengang attraktiver machen.
Chrysler-CEO Sergio Marchionne in Feierlaune: Er trägt einen "Bezahlt"-Button
Foto: BILL PUGLIANO/ AFP
Detroit - Der US-Autobauer
Chrysler löst sich weitgehend aus den Fittichen des Staates und flieht in die Arme von Fiat. Knapp zwei Jahre nach der Insolvenz zahlte die ehemalige Daimler-Tochter ihre staatlichen Hilfskredite komplett zurück: 5,9 Milliarden Dollar an das US-Finanzministerium und 1,7 Milliarden an die kanadische Regierung, wie Chrysler am Dienstag mitteilte.
Damit gelang dem Konzern der Schritt mehr als sechs Jahre früher als ursprünglich geplant. Investoren und Banker gehen davon aus, dass dies Chrysler attraktiver macht bei dem für dieses oder kommendes Jahr geplanten Börsengang. Als Ergebnis der Rückzahlung erhöht Hauptaktionär Fiat seinen Chrysler-Anteil auf 46 Prozent. Nach und nach können die Italiener ihr Paket auf 76 Prozent aufstocken, noch in diesem Jahr wollen sie auf 51 Prozent kommen.
US-Präsident
Barack Obama würdigte die Rückzahlung als "bedeutenden Meilenstein" und als Zeichen einer Erholung der US-Autoindustrie. Sie sei vor allem für die "unzähligen Ortschaften und Familien", die von der US-Autoindustrie abhingen, von Bedeutung. Nach Auskunft des Finanzministeriums wurden seit der Rettung von Chrysler und GM in der Branche schätzungsweise 115.000 Arbeitsplätze geschaffen. Chrysler könne nun "auf seinen Fortschritten aufbauen und sein Wachstum innerhalb des allgemeinen Aufschwungs fortsetzen", erklärte Obama.
Den Angaben zufolge steht nun lediglich noch die Rückzahlung staatlicher Investitionen in das Unternehmen in Höhe von 1,9 Milliarden Dollar aus. Insgesamt hatte Chrysler in der Finanzkrise 12,5 Milliarden Euro Staatshilfen aus den USA erhalten.