Das Sparprogramm bei Deutschlands zweitgrößtem Stahlkonzern Salzgitter wird offenbar auch den Vorstand treffen. Der "Süddeutschen Zeitung" zufolge sollen drei der sechs Vorstandsposten wegfallen. Personelle Konsequenzen soll der Umbau aber nicht haben.
Stahlkocher bei Salzgitter: Zahl der Vorstandsposten wird halbiert
Foto: Caroline Seidel/ dpa
Berlin - Unter den mehr als 1500 Stellen, die Deutschlands zweitgrößter Stahlkonzern Salzgitter streichen will, sind auch drei besonders gut dotierte: Der "Süddeutschen Zeitung" zufolge sollen im Zuge des angekündigten Sparprogramms auch drei der sechs Vorstandsposten wegfallen. Damit würden in der obersten Führungsspitze neben dem Vorstandsvorsitzenden nur noch ein Finanzvorstand und ein für Personalfragen zuständiger Arbeitsdirektor verbleiben, schreibt die Zeitung. Das sehe eine Empfehlung des Vorstands um Salzgitter-Chef Heinz Jörg Fuhrmann an den Aufsichtsrat vor, die das Gremium noch passieren müsse.
Personelle Konsequenzen werde der Vorstandsumbau allerdings nicht haben, schreibt die Zeitung. Röhren-Chef Wolfgang Eging und Handelsvorstand Heinz Groschke stünden ohnehin kurz vor dem Ruhestand. Der dritte Posten sei zurzeit unbesetzt. Die Ressorts sollen dem Bericht zufolge künftig eine Ebene unter dem Vorstand angesiedelt sein. Zudem berichtete die Zeitung, der zweitgrößte deutsche Stahlkonzern nach ThyssenKrupp plane auch eine Neuorganisation einzelner Sparten. So solle das Stahlgeschäft künftig in Flachstahl und Profilstahl unterteilt und die Sparte Dienstleistungen aufgelöst werden.
Der Stahlkonzern hat in den ersten sechs Monaten einen Verlust von mehr als 315 Millionen Euro verbucht und will mit dem Abbau von mindestens 1500 Arbeitsplätzen die Kosten deutlich senken. Der Plan ist Teil von Sanierungen, mit denen das Ergebnis jährlich um über 200 Millionen Euro verbessert werden soll. Zum Stichtag Ende Juni zählte Salzgitter 25.272 Mitarbeiter.