Memo an Mitarbeiter Starbucks untersagt Sympathiebekundungen mit "Black Lives Matter"

Starbucks-Mitarbeiter in New Orleans: "Enttäuschend in einer Weise, die ich nicht mit Worten ausdrücken kann"
Foto: Gerald Herbert/ APDie Kaffeehauskette Starbucks hat ihren Mitarbeitern ausdrücklich untersagt, mit T-Shirts oder Ansteckern ihre Unterstützung der antirassistischen Bewegung "Black Lives Matter" (BLM) zu zeigen. Das geht aus einem internen Memo hervor, aus dem das Onlineportal "Buzzfeed" zitiert und dessen Existenz der Konzern bestätigte.
Demnach hatten Filialleiter sich mit entsprechenden Wünschen ihrer Mitarbeiter an das Management von Starbucks gewendet. Dieses erinnerte daraufhin an den Dresscode des Konzerns, der politische, religiöse oder sonstige persönliche Bekenntnisse untersage. Laut Zing Shaw, als Vice President verantwortlich für Inklusion und Diversität, könnten "Aufwiegler" zudem die Ziele von BLM falsch auslegen und so absichtlich "Spaltungen verstärken".
Mitarbeiter reagierten empört über diese Aussagen. "Meine Hautfarbe zettelt Gewalt bei Starbucks an. Soll ich nicht zur Arbeit kommen?", zitierte "Buzzfeed" den 22-jährigen Barrista Calvin Bensen aus Atlanta. Das Statement des Konzerns sei "enttäuschend in einer Weise, die ich nicht mit Worten ausdrücken kann".
Offiziell hat sich Starbucks wie viele andere Konzerne zu BLM bekannt. Man stehe "in Solidarität mit unseren schwarzen Partnern, Kunden und Gemeinschaften", schrieb das Unternehmen auf Twitter. Der Konzern verpflichte sich, "Teil des Wandels zu sein".
Black lives matter. We are committed to being a part of change.
— Starbucks Coffee (@Starbucks) June 4, 2020
You can find educational resources at https://t.co/xSXwaw2vQA. pic.twitter.com/ZxifsW7oeO
Gegenüber "Buzzfeed" sagte ein Starbucks-Sprecher: "Wir respektieren alle Meinungen und Überzeugungen unserer Partner und ermutigen sie, ihr ganzes Selbst zur Arbeit zu bringen, während sie unseren Dresscode befolgen."
Dem Bericht zufolge verwiesen jedoch zahlreiche Mitarbeiter darauf, dass Starbucks Bekenntnisse zur LGBTQ-Bewegung durchaus toleriert. Im Juni, der als "Pride Month" begangen wird, verteile das Unternehmen sogar passende Anstecker und Kleidung an seine Angestellten.