Eine Woche nach McDonald's Auch Starbucks zieht sich endgültig aus Russland zurück

Aus nach rund 15 Jahren: Russen und Russinnen müssen wegen des Ukrainekriegs künftig auf Kaffee von Starbucks verzichten. Die Mitarbeiter sollen vorerst weiterbezahlt werden.
Starbucks-Filiale in St. Petersburg

Starbucks-Filiale in St. Petersburg

Foto: ANTON VAGANOV / REUTERS

Die weltgrößte Café-Kette Starbucks will sich angesichts des Krieges gegen die Ukraine nach rund 15 Jahren komplett aus Russland zurückziehen. Der Konzern kündigte an, seine Geschäfte in dem Land dauerhaft zu schließen und seine Markenpräsenz dort aufzugeben. Starbucks hatte den Betrieb in Russland bereits im März aus Protest gegen den Einmarsch in die Ukraine ausgesetzt.

Die Kette ist seit 2007 in Russland vertreten und hatte dort zuletzt rund 130 Filialen mit etwa 2000 Mitarbeitern. Die Beschäftigten will Starbucks nach eigenen Angaben für sechs Monate weiterbezahlen und sie bei der Suche nach neuen Jobs unterstützen. Zum konkreten Zeitplan und Ablauf des Rückzugs aus Russland sowie zu den finanziellen Details machte der Konzern zunächst keine Angaben.

McDonald's, Siemens, Henkel

Starbucks befindet sich mit seinem Rückzug in bester Gesellschaft: Erst vor einer Woche hatte die US-Fast-Food-Kette McDonald's angekündigt, ihr Geschäft infolge des russischen Angriffskrieges in dem 144-Millionen-Einwohner-Staat aufzugeben. Nach über 30 Jahren in dem Land will McDonald's die Filialen an einen russischen Käufer verkaufen, teilt der Konzern mit. Das Unternehmen sei zu dem Schluss gekommen, dass das Eigentum an den russischen Aktivitäten nicht mehr haltbar und auch nicht mehr im Sinne der Unternehmenswerte sei.

Auch deutsche Großunternehmen haben längst Konsequenzen gezogen. »Wir verurteilen den Krieg in der Ukraine und haben beschlossen, unsere industriellen Geschäftsaktivitäten in Russland in einem geordneten Prozess zu beenden«, hatte Siemens-Chef Roland Busch bereits am 12. Mai verkündet. Der Konsumgüterkonzern Henkel hatte Mitte April verkündet, sich vollständig aus dem Land zurückzuziehen. Henkel war mehr als 30 Jahre in Russland aktiv und betreibt dort elf Produktionsstandorte. Der Konzern erwirtschaftete in Russland zuletzt rund eine Milliarde Euro Umsatz.

bam/dpa
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