Tech Growth Fund Regierung will Milliarden in Start-ups stecken
Die Große Koalition plant einen weiteren Ausbau der Start-up-Finanzierung in Deutschland. Gemeinsam mit der KfW-Bank arbeite die Bundesregierung an der Errichtung eines sogenannten Tech Growth Fund, schreiben Finanzstaatssekretär Jens Spahn (CDU) und Wirtschaftsstaatssekretär Matthias Machnig (SPD) in einem gemeinsamen Gastbeitrag für das "Handelsblatt" .
Aus dem Fonds sollen förderungswürdige Unternehmen in der Wachstumsphase sogenanntes Venture Debt erhalten können. Start-ups erhalten zunächst Wagniskapital von risikofreudigen Investoren, werden ab einer gewissen Größe aber auch für Banken interessant. Ein Bindeglied zwischen dem Wagniskapitalmarkt und dem Bankenmarkt sei der in Deutschland noch schwach entwickelte Venture-Debt-Markt, schreiben Spahn und Machnig.
Genau für diesen will die Regierung nun frisches Kapital springen lassen. "Ziel ist es, über mehrere Jahre zusätzliche Start-Up-Finanzierung von mehreren Milliarden Euro zu mobilisieren", schreiben Spahn und Machnig. Man wolle erreichen, dass schnell wachsende innovative Unternehmen in allen Phasen ihrer Entwicklung in ausreichendem Maße Kapital zur Verfügung stehe.
Dazu trage seit Anfang des Jahres auch eine lockere Regulierung der KfW bei. Mit dem ERP-Fondsinvestmentprogramm könnte die halbstaatliche Bank seit Jahresbeginn neben Venture-Capital-Fonds auch Venture-Debt-Fonds kofinanzieren.
Laut einer Studie der HHL Leipzig Graduate School of Management haben es Unternehmensgründer in Deutschland nach wie vor schwer. "Die Bedingungen für innovative Start-ups sind in Deutschland nicht gut genug, um eine Trendwende zu mehr Gründungen einleiten zu können", stellte HHL-Rektor Andreas Pinkwart Ende November fest.
Im Jahr 2014 wurden laut der Studie 422.000 Unternehmen gegründet, 2015 nur noch 388.000. Für 2016 geht das Institut für Mittelstandsforschung erneut von einem Rückgang aus.