Energiepreise
Steinbrück soll ThyssenKrupp Gefälligkeiten angeboten haben
Hat Peer Steinbrück sein politisches Mandat mit seinem Job als Aufsichtsrat vermengt? Ein Zeitungsbericht lässt das vermuten. Demnach bot der heutige SPD-Kanzlerkandidat dem Stahlkonzern ThyssenKrupp im vergangenen Jahr Unterstützung für niedrigere Strompreise an.
Peer Steinbrück: "Gerne zur politischen Unterstützung bereit"
Foto: Sean Gallup/ Getty Images
Düsseldorf - Peer Steinbrück droht neuer Ärger: Der SPD-Kanzlerkandidat soll dem Stahlkonzern ThyssenKrupp als Aufsichtsrat seine politische Hilfe für niedrigere Strompreise angeboten haben, berichtet das "Handelsblatt". Die Zeitung zitiert dabei aus einem Protokoll des Aufsichtsrats vom 31. Januar 2012. Der Politiker war von Januar 2010 bis Ende 2012 Aufsichtsrat bei ThyssenKrupp.
Während der Sitzung habe ein Vertreter der Arbeitnehmerseite die hohen Stromkosten für deutsche Industriekunden kritisiert. Steinbrück habe laut Protokoll geäußert, "wenn aus dem Kreis des Aufsichtsrats eine Initiative (...) ergriffen werde, sei er gerne zur politischen Unterstützung bereit". Als energieintensives Unternehmen würde ThyssenKrupp von einer Senkung der Strompreise erheblich profitieren.
Aufsichtsratschef Gerhard Cromme nahm laut Sitzungsprotokoll Steinbrücks "Anregung gerne auf". Zu einem späteren Zeitpunkt solle das Gremium darüber beraten. Dass Steinbrück hierbei sein Abgeordnetenmandat mit dem als Aufsichtsrat vermengte, blieb der Zeitung zufolge unerwähnt.