Steuerskandal US-Gericht spricht ehemaligen Banker der UBS frei

Erleichtert: Der ehemalige USB-Manager Raoul Weil wurde freigesprochen
Foto: Andrew Innerarity/ REUTERSFort Lauderdale - Ein ehemaliger Top-Manager der größten Schweizer Bank UBS ist in den USA vom Vorwurf der Beihilfe zur Steuerhinterziehung freigesprochen worden. Nach einem dreiwöchigen Prozess vor einem Bundesgericht in Fort Lauderdale in Florida benötigten die Geschworenen am Montag nur 75 Minuten, um den Ex-Chef der UBS-Vermögensverwaltung, Raoul Weil, für nicht schuldig zu befinden.
Die Staatsanwaltschaft hatte dem 54-Jährigen vorgeworfen, zwischen 2002 und 2007 rund 17.000 Amerikanern geholfen zu haben, Vermögen im Wert von 20 Milliarden Dollar auf Auslandskonten vor den Steuerbehörden zu verstecken. Er habe seine Untergebenen dazu aufgerufen, unerlaubte Geschäfte mit Amerikanern zu machen, um die Gewinne der Bank zu steigern, so die Anklage.
Die USA hatten Weil 2009 international zur Fahndung ausgeschrieben. Verhaftet wurde er am 19. Oktober 2013 in einem Nobelhotel in Bologna. Er hatte mit seiner Frau dort Urlaub gemacht. Fast zwei Monate verbrachte er in einem italienischen Gefängnis, dann wurde er an die USA ausgeliefert. Mitte Dezember kam der Schweizer gegen Kaution frei, durfte das Land aber nicht verlassen. Bei einer Verurteilung hätten ihm bis zu fünf Jahre Haft gedroht.
Seine Funktionen bei der Bank hatte Weil nach der Anklageerhebung niedergelegt. Die UBS selbst konnte sich 2009 mit der Zahlung von 780 Millionen Dollar und der Lieferung von rund 4500 Kundennamen von einer Strafverfolgung freikaufen.
Als der Freispruch für den ehemaligen Manager verkündet wurde, sprangen Weil und seine Anwälte im Gerichtssaal auf, Weils Ehefrau brach vor Freude in Tränen aus. "Dieser Fall hätte nie vor Gericht landen dürfen", sagte Weils Anwalt Matthew Menchel.
Erst am Freitag hatte ein US-Gericht einen früheren Top-Manager einer israelischen Bank in einem ähnlichen Fall freigesprochen.