Trotz Bankenbeben und Inflation Stimmung deutscher Unternehmen hellt sich auf

Allen Krisen zum Trotz: Die deutsche Wirtschaft blickt optimistischer in die Zukunft als erwartet. Besonders gut gelaunt sind Dienstleister, Handwerker und Industriebetriebe.
BMW-Produktion in Leipzig: Starke Zahlen erwartet

BMW-Produktion in Leipzig: Starke Zahlen erwartet

Foto: Jan Woitas / dpa

Die Stimmung in den Chefetagen deutscher Firmen hat sich im März überraschend aufgehellt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex stieg auf 93,3 Zähler von 91,1 Punkten im Vormonat, wie das Münchner Ifo-Institut mitteilte. Damit zeigt die Umfrage unter rund 9000 Führungskräften zum fünften Monat in Folge ein optimistischeres Bild. Ökonomen hatten hingegen mit einem leichten Rückgang auf 91,0 Zähler gerechnet.

»Trotz der Turbulenzen bei einigen internationalen Banken stabilisiert sich die deutsche Konjunktur«, sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Mit den laufenden Geschäften waren die Unternehmen etwas zufriedener als im Februar. Und die Erwartungen mit Blick auf die nächsten sechs Monate legten deutlich zu.

Gute Laune in Schlüsselbranchen

Deutlich ist der Index im verarbeitenden Gewerbe gestiegen: Die Unternehmen waren merklich zufriedener mit der aktuellen Geschäftslage. Insbesondere in Schlüsselbranchen wie Autoindustrie, Chemie, Elektroindustrie und Maschinenbau verbesserte sich die Stimmung.

Auch im Dienstleistungssektor entwickeln sich die laufenden Geschäfte besser als gedacht. Der Erwartungsindex stieg auf den höchsten Wert seit Februar 2022 – mehr Dienstleister glauben an steigende Umsätze. Im Einzelhandel blicken hingegen viele Unternehmen skeptisch in die kommenden Monate.

Wachstum oder Rezession?

Treffen die Erwartungen der Firmen ein? Ökonomen sind sich darüber uneins. Die Ifo-Forscher etwa blicken vergleichsweise pessimistisch auf die Konjunktur in diesem Jahr. Anders als viele Unternehmen, andere große Institute und auch der Sachverständigenrat rechnen sie nicht mit einem leichten Wachstum des Bruttoinlandsproduktes, sondern mit einem Rückgang um 0,1 Prozent.

Das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) sagt für das zu Ende gehende Quartal hingegen ein Wachstum des Bruttoinlandsproduktes von 0,2 Prozent voraus, auch das IWH in Halle (an der Saale) erwartet einen Anstieg. Im vierten Quartal 2022 war Europas größte Volkswirtschaft noch um 0,4 Prozent geschrumpft. Bei zwei negativen Quartalen in Folge sprechen Volkswirte von einer technischen Rezession.

rai/Reuters
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