Street-View-Panne Google zahlt einen Dollar Schadensersatz

Street-View-Kamera: Google fotografierte auf einem Privatweg
Foto: ddpWashington - Aaron und Christine Boring freuen sich über ihren Erfolg: "Wir sind zufrieden, dass Google letztlich eingeknickt ist", sagt das Ehepaar aus dem US-Bundesstaat Pennsylvania. Der Internetkonzern hat den beiden einen symbolischen Dollar Schadensersatz gezahlt, weil ein Auto des Fotodienstes Street View für seine Aufnahmen auf einen Privatweg gefahren war.
habe die Verletzung des Privateigentums anerkannt und bei einer Einigung den einen Dollar gezahlt, hieß es aus Justizkreisen. Aaron und Christine Boring hatten den Internetriesen den Angaben zufolge bereits 2008 verklagt. Zuvor war eines der Street-View-Autos auf ihr Grundstück gefahren, um Aufnahmen vom Haus zu machen. Dabei ignorierte das Auto das Verbotsschild "Privatweg. Zufahrt verboten".
"Dieser eine Dollar zeigt, dass wir recht haben", erklärte das Ehepaar. "Google hätte uns gleich einen Entschuldigungsbrief schreiben sollen, aber stattdessen wollten sie beweisen, dass sie das Recht hatten, auf unseren Weg zu fahren." Dies sei dem Konzern nicht gelungen. Ursprünglich hatte das Paar 25.000 Dollar gefordert.
basiert auf Bildern, die das Unternehmen mit seinen Kamera-Autos macht und digital zu 360-Grad-Ansichten zusammensetzt. Vor zwei Wochen hatte Google auch die Panorama-Ansichten für zahlreiche Straßen in 20 großen Städten wie Berlin, Hamburg, Frankfurt oder München freigeschaltet. Anders als in anderen Ländern war Street View in Deutschland auf heftigen Widerstand von Politikern und Datenschützern gestoßen. Unter anderem Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) kritisierte den Dienst als Eingriff in die Privatsphäre.
Google nimmt Wälder ins Visier
Ein neues Projekt stellte Google auf dem Weltklimagipfel im mexikanischen Cancún vor. Der Konzern beobachtet nun auch die Wälder und die Wasserverteilung auf der Erde. Die sogenannte Google Earth Engine solle Forschern helfen, die Entwicklung der Wälder zu analysieren und so zum Waldschutz beitragen.
In Cancún erarbeiten die Teilnehmerstaaten gerade ein Waldschutzabkommen und Regeln darüber, wie man Waldzerstörung und -zuwachs genau misst. "Wir hoffen, dass die Google Earth Engine ein wichtiges Werkzeug wird, um Institutionen weltweit zu helfen, die Wälder vernünftiger zu managen", schreibt Rebecca Moore von Google.
In die Plattform sind laut Unternehmen unter anderem Daten des Satelliten "Landsat" aus 25 Jahren eingeflossen. Sie enthalte aber auch zuvor unbekannte Bilder. Die Google Earth Engine könne die Wasservorräte der Erde darstellen und bei Katastropheneinsätzen helfen.
Durch die globale Waldzerstörung entsteht so viel Kohlendioxid, dass sie nach Uno-Angaben derzeit einen Anteil von etwa 17 Prozent am Treibhauseffekt hat.